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[[Bild:Drawing of Adolf Hitler.jpg|thumb|Adolf Hitler 1923]]
[[Bild:Adolf Hitler Briefmarke.jpg|thumb|Adolf Hitler auf einer Briefmarke (1941) des Deutschen Reiches]]
'''Adolf Hitler''' <!--{{Audio|Adolf-Hitler.ogg|Aussprache}} -->(* [[20. April]] [[1889]] in [[Braunau am Inn]], [[Österreich-Ungarn]]; † [[30. April]] [[1945]] in [[Berlin]]) war ein deutscher Politiker österreichischer Herkunft, ab 1921 [[Parteichef]] der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]], seit 1933 [[Reichskanzler]] und von 1934 bis zu seinem Tod durch [[Suizid]] unter der Bezeichnung ''[[Führer (Politik)|Führer]] und Reichskanzler'' zugleich [[Regierungschef]] und [[Staatsoberhaupt]] des [[Deutsches Reich|Deutschen Reiches]].
 
Unter Hitlers Führung errichteten die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] in [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschland]] die [[Diktatur]] des sogenannten ''[[Zeit des Nationalsozialismus|Dritten Reiches]]''. Im Laufe des Jahres 1933 wurden alle anderen Parteien verboten oder zur Selbstauflösung gedrängt. Politische Gegner der [[Opposition (Politik)|Opposition]] wurden verfolgt, in [[Konzentrationslager des Deutschen Reichs|Konzentrationslagern]] inhaftiert oder ermordet. Hitler und seine Anhänger betrieben die systematische Entrechtung und Ermordung der europäischen [[Juden]] sowie anderer religiöser, ethnischer und gesellschaftlicher Gruppen und entfesselten den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]].<ref>Golo Mann, ''Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.'' Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main 1958, S. 889.</ref> Infolge dieser Politik kamen allein in Europa [[Tote im Zweiten Weltkrieg|39 Millionen Menschen]] ums Leben, darunter sechs Millionen Juden. Deutschland und [[Europa]] wurden in weiten Teilen zerstört und für die Dauer des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] geteilt.
 
== Biografie ==
 
[[Bild:Baby-hitler.jpg|thumb|upright|Adolf Hitler als Kleinkind]]
Fast alle Biografen Hitlers weisen auf die enorme Diskrepanz zwischen dessen erster und zweiter Lebenshälfte hin. Bis zu seinem 30. Lebensjahr war er, gemessen an den bürgerlichen Maßstäben seiner Zeit, nicht erfolgreich, da er weder eine Berufsausbildung noch nennenswerte soziale Bindungen hatte. Danach schwang sich Hitler innerhalb weniger Jahre zum Deutschen Reichskanzler und schließlich zum diktatorischen Herrscher über weite Teile Europas auf. Er entfaltete eine zerstörerische Wirkung wie nur wenige vor oder nach ihm.
 
=== Die frühen Jahre ===
 
Um seine Herkunft und sein Leben vor dem Eintritt in die Politik machte Hitler stets ein Geheimnis. ''„Sie dürfen nicht wissen,“'' sagte er 1930 über seine politischen Gegner, ''„woher ich komme und aus welcher Familie ich stamme.“'' ([[#Deutungen und Einzelaspekte|Zitat nach Krockow]]). [[Pölla|Döllersheim]] und Strones, die Heimatdörfer seiner Eltern und Großeltern, ließ er im Sommer 1938, gleich nach dem [[Anschluss (Österreich)|Anschluss Österreichs]] evakuieren, um einen [[Truppenübungsplatz]] anzulegen ([[Truppenübungsplatz Allentsteig|Allentsteig]]). [[Christian Graf von Krockow|Krockow]], [[Ian Kershaw|Kershaw]] und andere Biografen Hitlers vermuten, dass die Gründe dafür in dessen ungeklärter und von [[Inzest]] nicht freien Herkunft zu suchen sind. Hitlers eigene Angaben in ''[[Mein Kampf]]'' zu seinen frühen Jahren dienten vor allem der Selbststilisierung und sind daher wenig vertrauenswürdig.
 
==== Herkunft ====
 
→ ''Hauptartikel: [[Familie Hitler]]''
 
[[Bild:Alois Hitler.jpeg|thumb|upright|Vater: [[Alois Hitler]]]]
[[Bild:KlaraHitler.jpg|thumb|upright|left|Mutter: [[Klara Hitler]]]]
 
Hitlers Familie stammte aus dem niederösterreichischen [[Waldviertel]] an der Grenze zu Böhmen. Im 19.&nbsp;Jahrhundert schwankte der damals in Österreich nicht unübliche Name der Familie noch zwischen ''Hüttler'', ''Hiedler'', ''Hittler'' und ''Hitler''. Die auf [[Franz Jetzinger]] zurückgehende Behauptung, der Name sei mit dem tschechischen ''Hidlar'' bzw. ''Hidlarcek'' verwandt,<ref>Franz Jetzinger: ''Hitlers Jugend''. Europa-Verlag, Wien 1956, S.&nbsp;11f.</ref> wurde in der Literatur immer wieder aufgegriffen,<ref>Zum Beispiel von Joachim Fest: ''Hitler. Eine Biographie''. 2. Aufl., Ullstein, Berlin 1999, S.&nbsp;43.</ref> wird aber von der jüngeren Forschung eher abgelehnt. Am wahrscheinlichsten ist, dass sich die verschiedenen Namensvarianten, die sich in der [[dialekt]]alen Aussprache [[phonetisch]] kaum unterscheiden, von ''Hütte'' ableiten, der Name also so viel bedeutet wie Kleinbauer oder [[Häusler]].<ref>Ian Kershaw: ''Hitler 1889–1936.'' DVA, Stuttgart 1998, S.&nbsp;34, insbesondere Fußnote 19; vgl. Brigitte Hamann: ''Hitlers Wien''. Piper, München 1997, S. 64.</ref> Gegen diese übliche Deutung wandte der [[Namenforschung|Namenforscher]] [[Jürgen Udolph]] ein, der ursprüngliche Name von Adolf Hitlers Großvater, ''Hiedler'', leite sich vom Mundart-Begriff ''Hiedl'' ab. Diese Bezeichnung für eine unterirdische Wasserader deute darauf hin, dass Hitlers Vorfahren an einem zeitweise versiegenden Wasserlauf gelebt hätten.<ref>[http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,391276,00.html ''Verbrecher- und Ganovennamen. Der grausame Wüterich'']. In: ''[[Spiegel Online]]'', 3. Februar 2006.</ref>
 
Der spätere Diktator wurde in der oberösterreichischen Stadt [[Braunau am Inn]] geboren – am 20.&nbsp;April 1889 um 18:30 Uhr im Gasthof Pommer, Salzburger Vorstadt&nbsp;219 (heute Hausnummer&nbsp;15). Er war das vierte von sechs Kindern des [[Zollbeamter|Zollbeamten]] [[Alois Hitler]] und dessen dritter Frau [[Klara Hitler|Klara]] (geb. Pölzl), die zugleich seine Nichte zweiten Grades war. Von den sechs Kindern des Paares erreichten nur Adolf und seine Schwester [[Paula Hitler|Paula]] das Erwachsenenalter. Alois Hitler hatte aber noch einen unehelichen Sohn und eine Tochter von seiner zweiten Frau: [[Alois Hitler (Jr.)|Alois junior]] und [[Angela Hitler|Angela]]. In ''[[Mein Kampf]]'' schildert Hitler den Vater als streng, autoritär, mitunter auch jähzornig und gewalttätig. Es ist jedoch umstritten, ob Hitlers Erziehung strenger war als zu dieser Zeit üblich.
[[Bild:Stammbaum Adolf Hitler 3.svg|thumb|upright=2|Ahnentafel Hitlers]]
Hitler hielt seinem Vater stets zugute, dass dieser, ein unehelicher Sohn der Bauernmagd [[Anna Maria Schicklgruber]] († 1847), seinen Nachnamen im Alter von 38 Jahren in Hitler (Hiedler) hatte ändern lassen. Dies geschah allerdings erst 1876, fast 30 Jahre nach dem Tod der Mutter und anlässlich einer in Aussicht gestellten Erbschaft seines angeblichen Onkels Johann Nepomuk Hiedler (1807–1888). Dieser gab vor dem Ortspfarrer von [[Döllersheim]] an, sein 15 Jahre älterer, damals ebenfalls bereits verstorbener Bruder, der Müllerknecht Johann Georg Hiedler sei Alois’ Vater gewesen. Er brachte Zeugen bei, die bestätigten, Johann Georg Hiedler habe sich ihnen gegenüber vor Jahren zu der Vaterschaft bekannt. Offiziell hat er dies zu Lebzeiten jedoch nie getan. Da er aber Anna Schicklgruber später geheiratet hatte, fand sich der Pfarrer bereit, Alois’ Geburtsanzeige von ''„unehelich“'' in ''„ehelich“'' zu ändern.
 
In der heutigen Forschung gilt jedoch Johann Nepomuk Hiedler, nicht zuletzt wegen seiner Bemühungen um Alois Schicklgruber, als wahrscheinlichster Kandidat für die Vaterschaft. Damit wäre er gleichzeitig Großvater väterlicherseits und Urgroßvater mütterlicherseits von Adolf Hitler. (→''Ahnentafel Hitlers'').
 
Hitler wusste also nicht mit letzter Sicherheit, wer sein Großvater war. Dieser Umstand musste für den Propagandisten einer rassistischen Ideologie politisch brisant werden, als er seit Anfang der 1920er Jahre zunehmend bekannter wurde. Politische Gegner haben schon damals immer wieder nachzuweisen versucht, dass der Führer der [[Antisemitismus|antisemitischen]] und extrem [[Nationalismus|nationalistischen]] NSDAP selbst jüdische oder tschechische Vorfahren habe. Schon ab Mitte der [[1920er|zwanziger]] Jahre wurde aufgrund von Hitlers ungeklärten Familienverhältnissen das später von [[Hans Frank]] in den Nürnberger Prozessen noch einmal bekräftigte Gerücht kolportiert, Hitlers Großmutter sei mit seinem Vater Alois schwanger geworden, als sie als Dienstmagd im Haushalt eines Grazer Juden namens Frankenberger gearbeitet habe.<ref>Joachim Fest: ''Hitler. Eine Biographie''. 2. Aufl., Ullstein, Berlin 1999, S. 43f.</ref> Dies ist nach neuestem Kenntnisstand sicher falsch, entsprechende Gerüchte konnten widerlegt werden.<ref>Vgl. Werner Maser: ''Adolf Hitler. Legende-Mythos-Wirklichkeit''. München und Esslingen 1971, S. 25–28, sowie z. B. Brigitte Hamann: ''Hitlers Wien''. Piper, München 1997, S. 77. Vgl. dazu auch den Artikel zu [[Alois Hitler]].</ref> Für Hitler waren sie und die zum Teil inzestuösen Verhältnisse in seiner Familie aber dennoch Grund genug, seine Herkunft möglichst zu verschleiern.
 
==== Kindheit ====
[[Bild:Mahnstein.JPG|thumb|Gedenkstein vor dem Geburtshaus Hitlers]]
Wegen seines Berufs zog Alois Hitler mit seiner Familie häufig um: von Braunau zunächst nach [[Passau]], später nach [[Lambach]] und schließlich nach [[Leonding]] bei [[Linz]]. Auf den verschiedenen [[Volksschule]]n, die Adolf Hitler besuchte, war er ein guter Schüler, auf der [[Realschule]] in Linz versagte er dagegen völlig. Bereits das erste Jahr dort, 1900/1901, musste er wiederholen, und seine Lehrer bescheinigten ihm „mangelnde Arbeitslust“. Die dritte Klasse in der Realschule in Linz schloss er 1904 erneut mit so mangelhaften Noten ab, dass eine Wiederholung der Klasse drohte. Da sein Vater aber in diesem Jahr gestorben war, bot die Schule Hitlers Mutter an, ihn zu versetzen, allerdings nur unter der Bedingung, dass er die Schule wechselte. Hitler besuchte daher nun die Realschule in [[Steyr]], die als weniger anspruchsvoll galt. Aber auch dort besserten sich seine Leistungen nicht. Er blieb sitzen, schaffte die Wiederholungsprüfung nicht und verließ die Schule sechzehnjährig, im Herbst 1905, ohne Abschluss.
[[Bild:WittRealschuleCrop.jpg|thumb|[[Ludwig Wittgenstein|Wittgenstein]] und Hitler besuchten dieselbe Realschule]]
 
Hitler stellte dies später als eine Art von Lernstreik gegen den Vater dar, der ihn in eine Beamtenlaufbahn habe drängen wollen, während er selbst den Beruf des Kunstmalers anstrebte. An dieser Darstellung ist insofern etwas Wahres, als Hitler sich zeitlebens als verkannter [[Künstler]] sah, mit regelmäßiger Arbeit nicht zurecht kam, und außerdem [[Egozentrik]] zu seinen hervorstechendsten Eigenschaften gehörte. Gegen Hitlers Darstellung spricht jedoch, dass sein Vater schon am 3. Januar 1903 im Alter von 65 Jahren gestorben war. Der Erziehungsdruck auf den 13-Jährigen ließ also nach, ohne dass seine Leistungen deshalb besser wurden. Mehr als eine aus verschiedenen Quellen wahllos angelesene [[Halbbildung]] hat er in seinem Leben nie erworben.
 
==== Jahre in Wien und München ====
 
Von 1903 an bezog Hitler eine Halbwaisen-Rente. Damit und mit der Unterstützung durch seine Mutter war er ab 1905 finanziell unabhängig. Im September 1907 unterzog er sich an der Allgemeinen Malerschule der [[Wiener Kunstakademie]] zusammen mit weiteren 112 Kandidaten der Aufnahmeprüfung.
 
Nur 28 bestanden die Prüfung, alle anderen, darunter auch Hitler und der Mitbewerber [[Robin Christian Andersen]] wurden abgewiesen. Er blieb zunächst in Wien, kehrte aber nach Linz zurück, nachdem seine Mutter am 21. Dezember 1907 an Brustkrebs gestorben war. Anders als die Schilderungen seiner Jugendzeit in ''Mein Kampf'' suggerieren, konnte Hitler von seiner Waisenrente anfangs relativ gut leben. Sein Einkommen, zusätzlich aufgebessert durch den Verkauf selbst gemalter Bilder und Postkarten, lag über dem Anfangsgehalt eines Lehrers. Das Empfehlungsschreiben einer Bekannten an den renommierten Bühnenbildner [[Alfred Roller]], der sich zu einem Empfang Hitlers bereit erklärte, führte letztlich zu keinem Ergebnis. Im Herbst 1909 wurde er bei seiner zweiten Bewerbung an der Kunstakademie nicht mehr zur Probe zugelassen. Danach machte er keine Anstalten mehr, einen Beruf oder auch nur eine Berufsausbildung in Angriff zu nehmen.
 
In Wien kam er mit den Schriften des Rassenideologen und Antisemiten [[Jörg Lanz von Liebenfels]] in Kontakt. Auch die antisemitischen [[Polemik]]en von Politikern wie dem Führer der [[Alldeutsche Bewegung|Alldeutschen Bewegung]] [[Georg Ritter von Schönerer]] und dem Wiener Bürgermeister Dr. [[Karl Lueger]] nahm er auf. Seine Vorstellung von einer überlegenen [[Arier|arischen]] sogenannten ''Herrenrasse'' dürfte sich damals gebildet haben, seine Vorbilder ließ er aber stets unerwähnt. Mehr als für Politik hat sich Hitler nach Aussagen seines damaligen Freundes [[August Kubizek]] für [[Oper]]n interessiert, insbesondere für die [[Richard Wagner]]s.
 
Nach der zweiten Ablehnung durch den Vorstand der Kunstakademie ging Hitler allmählich das Geld aus. Er zog im Dezember 1909 in das [[Obdachlosigkeit|Obdachlosen]]<b/>asyl in [[Meidling]] und Anfang 1910 in das [[Männerwohnheim Meldemannstraße|Männerwohnheim in der Meldemannstraße]]. Als Maler von Sehenswürdigkeiten Wiens fand er ein bescheidenes Auskommen. Hitler malte und zeichnete in Wien bis Mitte 1910 zahlreiche kleinformatige Bilder. Da er selbst eher kontaktscheu war, übernahm ein Mitbewohner, [[Reinhold Hanisch]], den Verkauf seiner Bilder. Weil er sich bei einem Geschäft von Hanisch betrogen fühlte, übertrug er den Verkauf einem jüdischen Mitbewohner namens Siegfried Löffner. Im August 1910 wurde Hanisch durch Löffner wegen der angeblichen Unterschlagung eines Hitler-Bildes bei der Wiener Polizei angezeigt. Da sich bei dieser Gelegenheit herausstellte, dass Hanisch in Wien unter dem falschen Namen Fritz Walter gemeldet war, wurde er am 11. August 1910 zu einer Gefängnisstrafe von sieben Tagen verurteilt. 1912 wurde Hitler seinerseits von einer anonymen Person wegen des unberechtigten Führens des Titels eines „akademischen Malers“ bei der Polizei angezeigt und ermahnt, diesen Titel zukünftig nicht mehr zu gebrauchen. In der Forschung wird angenommen, dass der Maler Karl Leidenroth, ein Freund Hanischs, die Anzeige in dessen Auftrag erstattete um sich für die Anzeige aus dem Jahr 1910 zu revanchieren.<ref>Brigitte Hamann: ''Hitler's Vienna. A Dictator's Apprenticeship'', 1999, S. 173.</ref> Danach schränkte Hitler seine künstlerische Tätigkeit ein. Bemerkenswerterweise arbeitete er beim Handel mit seinen Bildern mit zahlreichen weiteren Juden zusammen, so mit dem ungarischen Männerheimbewohner Josef Neumann, der als sein Verkäufer fungierte, sowie den Händlern [[Jakob Altenberg]] und [[Samuel Morgenstern]]. Es ist daher fraglich, ob Hitlers Antisemitismus damals bereits so ausgeprägt war, wie er in ''Mein Kampf'' behauptete.
 
[[Werner Maser]] und [[Joachim Fest]] gehen davon aus, dass Hitler Hanisch 30 Jahre später 1938 verhaften ließ - beziehungsweise ihn nach dem Einmarsch in Österreich bereits verhaftet vorfand - um ihn dann im [[Konzentrationslager Buchenwald]] ermorden zu lassen.<ref>Joachim Fest: ''Hitler. Eine Biographie'', Ullstein, Berlin 2004 (2. Aufl. der Neuausgabe 2003), S. 42: „seinen einstigen Kumpan aus Männerheimtagen, Reinhold Hanisch, ließ er umbringen“. S. 83: „Reinhold Hanisch […], den er, als er seiner 1938 habhaft werden konnte, denn auch ermorden ließ.“</ref> Wahrscheinlicher ist jedoch, dass Hanisch bereits am 4. Februar 1937 während seines Aufenthaltes im Wiener Inquistenspial an einem Herzschlag starb. [[Brigitte Hamann]] konnte nicht nur einen Bericht des untersuchenden Gerichtsarztes in der Wiener Todesfallaufnahme zu Tage fördern, sondern auch einen Brief von Hitlers Wiener Emissär Franz Feiler vom 11. Mai 1938 ausfindig machen, in dem Feiler seinem Vertrauensmann im NSDAP-Hauptarchiv Ernst Schulte-Strathaus mitteilt, Hanisch sei „vor 1,5 Jahren gestorben.“<ref>Brigitte Hamann: ''Hitlers Wien'', 1998, S. 270f.</ref>
 
Nachdem Hitler im Mai 1913 das Erbe des Vaters ausgezahlt worden war, zog er vom Männerwohnheim in Wien nach [[München]] um, wo er bei dem Schneider Josef Popp zur Untermiete wohnte. Der Umzug hatte auch den Zweck, dem Militärdienst in Österreich zu entgehen. In ''Mein Kampf'' schrieb er später, er habe sich nach einer „deutschen Stadt“ gesehnt. Hier las er die rassistischen Schriften [[Houston Stewart Chamberlain]]s. Hitler malte in München weiterhin Aquarelle und gelegentlich Ölbilder, meist Architekturdarstellungen nach fotografischen Vorlagen. Er verkaufte die Arbeiten vornehmlich in der Kunsthandlung Stuffle am Maximiliansplatz.
 
Nach längerer Suche durch die österreichische Polizei und Vorführung beim österreichischen Konsulat in München durch Beamte der Münchner Kriminalpolizei am 19. Januar 1914 fuhr er am 5. Februar 1914 zur Musterung nach Salzburg. Hier wurde er als waffenunfähig beurteilt und vom Militärdienst in Österreich zurückgestellt. Dass Hitler nicht prinzipiell dem Kriegsdienst aus dem Weg gehen wollte, zeigte sich bald danach: Als der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] ausbrach, meldete er sich umgehend als Kriegsfreiwilliger.
 
==== Im Ersten Weltkrieg ====
 
[[Bild:Hitler in WWI.gif|thumb|<center>Hitler (ganz links) als Soldat im Jahr 1915, rechts der Hund ''Foxl''</center>]]
Der 25-jährige Hitler begrüßte begeistert den Kriegsausbruch im Jahr 1914. Eine Fotografie [[Heinrich Hoffmann (Fotograf)|Heinrich Hoffmanns]] zeigt ihn inmitten der Großdemonstration am 2. August 1914 auf dem [[Odeonsplatz]]. Diese Fotografie wurde später massenhaft verbreitet.
 
Hitler trat am 16. August 1914 als Freiwilliger in die [[Bayerische Armee]] ein. Dort wurde der Österreicher am 8. Oktober 1914 auf den König von Bayern und anschließend auf den österreichischen Kaiser [[Franz Joseph I. (Österreich-Ungarn)|Franz Joseph]] vereidigt. Als Soldat des [[Königlich Bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16|16. Kgl. Bay. Reserve-Infanterie-Regiments ''List'']] ([[6. Königlich Bayerische Reserve-Division]]) verbrachte er fast die gesamte Kriegszeit als Meldegänger an der [[Westfront (Erster Weltkrieg)|Westfront]].
 
Nach seiner Beteiligung an der [[Flandernschlacht (1914)|Ersten Flandernschlacht]] erhielt Hitler am 3. November rückwirkend zum 1. November 1914 seine Beförderung zum [[Gefreiter|Gefreiten]]. Am 2. Dezember desselben Jahres wurde er mit dem [[Eisernes Kreuz|Eisernen Kreuz]] II. Klasse ausgezeichnet. Den spontanen [[Weihnachtsfrieden (Erster Weltkrieg)|Weihnachtsfrieden 1914]] missbilligte er. Hitler hinterließ mehrere [[Feldpost]]briefe, von denen der vom 5. Februar 1915 der bedeutendste ist. Nach einer detailreichen Schilderung der Kampfhandlungen äußert er am Schluss seine Hoffnung auf die endgültige Abrechnung mit den Feinden im Inneren.<ref>Der Brief an den Assessor Ernst Hepp, einen Münchner Bekannten, ist in voller Länge abgedruckt bei Werner Maser: ''Adolf Hitler. Legende Mythos Wirklichkeit'', 16. Aufl., 1997, S. 130–135.</ref>
 
Die Theorie, Hitler habe als Soldat ab 1916 eine Affäre mit der Französin Charlotte Eudoxie Alida Lobjoie gehabt, aus der dann [[Jean Loret]] als unehelicher Sohn hervorgegangen sei, gilt in der Forschung als eher unwahrscheinlich; sie wird im Wesentlichen nur von [[Werner Maser]] vertreten. Seit dem 26. September 1916 war er Teilnehmer der [[Schlacht an der Somme]]. Bei Le Bargur wurde Hitler am 5. Oktober 1916 am linken Oberschenkel verwundet, als im Unterstand der Meldegänger eine Granate explodierte. Man schickte ihn vom 9. Oktober bis zum 1. Dezember in das [[Beelitz-Heilstätten|Lazarett Beelitz]], das ihm mit seinen weißen Betten und sorgenden Krankenschwestern geradezu unwirklich vorkam.<ref name="Daten1">Adolf Hitler: ''Mein Kampf''.</ref>
 
Erst im März 1917 kam er wieder an die Front und nahm im Sommer an der [[Dritte Flandernschlacht|Dritten Flandernschlacht]] teil, woraufhin er das Militärverdienstkreuz III. Klasse mit Schwertern erhielt. Nach einem Heimaturlaub in Berlin im Oktober 1917 war er ab Ende März 1918 an der [[Deutsche Frühjahrsoffensive 1918|Deutschen Frühjahrsoffensive]] beteiligt. Im Mai erhielt er ein Regimentsdiplom für hervorragende Tapferkeit und das [[Verwundetenabzeichen]] in Schwarz; am 4. August wurde er auf Initiative des jüdischen Regimentsadjutanten Hugo Gutmann mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet.
 
Hitler galt als korrekter Soldat, der aber bei seinen Kameraden wegen seiner unkritischen Haltung gegenüber den Offizieren eher unbeliebt war: „Den Vorgesetzten achten, niemandem widersprechen, blindlings sich fügen“, so schilderte er selbst seine damalige Haltung während des [[Hitler-Ludendorff-Putsch|Putschistenprozesses]] im Jahr 1924. Seine Außenseiterrolle wird von einer Äußerung eines Regimentskameraden verdeutlicht, die Hitlers erster und zeitgenössischer Biograph [[Konrad Heiden]] zitiert: „Wir alle schimpften auf ihn und fanden es unerträglich, dass wir einen weißen Raben unter uns hatten.“ Allerdings traten laut Hitler-Biograph [[Ian Kershaw]] die meisten von Hitlers Kriegskameraden später der NSDAP bei.<ref>Ian Kershaw: ''Hitler 1889–1936.'' 2. Auflage, DVA, Stuttgart 1998, S. 131.</ref>
 
Kurz vor Kriegsende wurde Hitler nach einem am 15. Oktober 1918 mit [[Senfgas]] durchgeführten britischen Angriff am 21. Oktober in das [[Lazarett]] der [[Vorpommern|vorpommerschen]] Stadt [[Pasewalk]] eingewiesen, wo er sich bis zum 19. November aufhielt. Die vorübergehende [[Blindheit]], wegen der er behandelt wurde, führte er selbst auf eine Augenverletzung in Folge des Gasangriffs zurück.<ref name="Daten1" /> Hier wurde er mit den anderen Verwundeten am 10. November durch den Lazarettgeistlichen über die [[Novemberrevolution]] und die laufenden Waffenstillstandsverhandlungen im Wald von [[Compiègne]] informiert, was Hitler selbst später als seelische Krise schilderte, bei der es ihm „um die Augen wieder schwarz ward“.<ref name="Daten1" /> Ian Kershaw weist darauf hin, dass die Auswirkungen von Senfgas zu einer so schweren Bindehautentzündung und Schwellung der Augenlider führen, dass der Sehsinn teilweise stark beeinträchtigt ist. Er bezweifelt jedoch, dass Hitler in Pasewalk ein zweites Mal, „also hysterisch oder halluzinatorisch“ erblindete.<ref>Ian Kershaw: ''Hitler 1889–1936.'' 2. Auflage, DVA, Stuttgart 1998, S. 145.</ref>
 
Von [[Bernhard Horstmann]] stammt die Hypothese, dass die Blindheit eine nachträglich eingetretene, [[Hysterie|hysterische]] Reaktion auf Revolution und Niederlage gewesen sein könnte. Demnach wurde Hitler von dem Militärarzt [[Edmund Forster]] psychiatrisch behandelt und als [[Psychopath]] eingestuft, der zu Führungsaufgaben völlig ungeeignet sei.<ref>Bernhard Horstmann: ''Hitler in Pasewalk'', Droste Verlag, Düsseldorf 2004.</ref> Aufgrund der ungünstigen Quellenlage zu Hitlers Zeit in Pasewalk zieht Horstmann den Roman ''[[Ich, der Augenzeuge|Der Augenzeuge]]'' von [[Ernst Weiß (Schriftsteller)|Ernst Weiß]] als Schlüsselquelle heran und nimmt die Schilderung der Heilung der „hysterischen Blindheit“ durch [[Hypnose]] wörtlich, obwohl andere Teile des Romans den historischen Tatsachen widersprechen.<ref>Vgl. zur Kritik die Rezension des Horstmann-Buches von Klaus A. Lankheit: ''[http://www.faz.net/s/RubA330E54C3C12410780B68403A11F948B/Doc~E046E07DF47B3497FA4E627B8D2A9FD9C~ATpl~Ecommon~Scontent.html Führer-Hypnose]''. In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]]'' Nr. 227 vom 29. September 2004, S. 8.</ref>
 
Der Kompanieführer Hitlers wird von Konrad Heiden,<ref>Konrad Heiden: ''Adolf Hitler. Eine Biographie''. Europa-Verlag, Zürich 2007 [Neuausgabe], ISBN 978-3-905811-02-5.<!--Seite???--></ref> auf den möglicherweise ''Der Augenzeuge'' aufbaut,<ref>Margarita Pazi: ''Ernst Weiß. Schicksal und Werk eines jüdischen mitteleuropäischen Autors in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts''. Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-631-45475-9, S. 108f.</ref> in ähnlicher Weise zitiert: „Diesen Hysteriker mache ich niemals zum Unteroffizier!“ Demnach hatte es nicht nur mit Hitlers [[Österreichische Staatsbürgerschaft|österreichischer Staatsbürgerschaft]] zu tun, dass er – obwohl mehrfach verwundet und mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen sowie weiteren Ehrenzeichen versehen – nie über den Status eines Gefreiten hinauskam. [[Fritz Wiedemann (Offizier)|Fritz Wiedemann]] und [[Max Amann (Politiker)|Max Amann]] betonten in diesem Zusammenhang, Hitler selbst habe eine Berücksichtigung bei Beförderungen abgelehnt.
 
Dennoch sei seine Fronterfahrung laut [[Sebastian Haffner]] für Hitler ein Bildungserlebnis gewesen, da er in seinem späteren Leben von militärischen Fragen durchaus etwas verstanden habe. Allerdings nennt Haffner die Fronterfahrung Hitlers auch dessen ''„einziges Bildungserlebnis“.''
 
=== Hitlers Aufstieg ===
 
==== Politische Anfänge ====
 
Hitler behauptete später, die Empörung über den verlorenen Krieg und den ''„Verrat der [[Novemberverbrecher]]“'' habe in ihm den Entschluss reifen lassen, Politiker zu werden. Auch dies darf angezweifelt werden angesichts der unklaren Haltung zu den Zeitereignissen, die er in den ersten Monaten nach Kriegsende erkennen ließ.
 
Von politischen Ambitionen Hitlers ist unmittelbar nach dem Krieg nichts festzustellen. Er kehrte in die Kaserne seines Regiments nach München zurück und zeigte zunächst nur das Bestreben, nicht entlassen zu werden. Er ließ sich mehrfach zu einem der Vertrauensleute seines Regiments wählen und war damit eine Art Verbindungsmann zur revolutionären [[Münchner Räterepublik|Münchner Räteregierung]] des [[Sozialismus|sozialistischen]] bayerischen Ministerpräsidenten [[Kurt Eisner]].
 
In den Wirren nach dessen Ermordung ergriff Hitler weder auf Seiten der Räterepublik Partei noch – wie man angesichts seiner späteren Entwicklung hätte erwarten können – auf Seiten ihrer Gegner, der zumeist ''[[Völkische Bewegung|völkisch]]'' und antidemokratisch gesinnten [[Freikorps]]. Er scheint sich damals vorsichtig im Hintergrund gehalten zu haben. Ein Film aus dieser Zeit zeigt Hitler im Trauerzug für den ermordeten Eisner, der Jude gewesen war. Hitler trug dabei eine vermutlich rote Armbinde, die auf eine Verbindung mit linken Kräften hindeutet. Auch dies wird von einigen Historikern als Hinweis darauf gewertet, dass Hitlers politische Anschauungen zu dieser Zeit noch nicht so ausgeprägt gewesen sein können, wie er es sechs Jahre später in ''Mein Kampf'' darstellen sollte.
 
Nach der blutigen Niederwerfung der Räterepublik ließ Hitler sich von der Münchener [[Reichswehr]]verwaltung anwerben, die damals den entscheidenden Machtfaktor in Bayern darstellte. Es gibt Hinweise darauf, dass er sich das Wohlwollen der neuen Machthaber erkaufte, indem er Regimentskameraden verriet, die sich auf Seiten der Räteregierung engagiert hatten. Die entscheidenden Männer der sogenannten [[Schwarze Reichswehr|schwarzen Reichswehr]] – z.&nbsp;B. der Hauptmann [[Ernst Röhm]] – scheinen in dem Gefreiten Hitler bald einen potenziellen Agitator gesehen zu haben, mit dessen Hilfe sich nationalistische Ideen unter Arbeitern verbreiten ließen. Seine Vorgesetzten schickten Hitler zu Schulungen für Propaganda-Redner und beauftragten ihn damit, politische Parteien und Zirkel zu bespitzeln, die im nachrevolutionären München wie Pilze aus dem Boden schossen.
[[Bild:Hitlermember.png|thumb|Hitlers Mitgliedskarte der [[Deutsche Arbeiterpartei|DAP]]]]
Dazu gehörte auch die von dem Journalisten [[Karl Harrer]] und dem Schlosser [[Anton Drexler]] gegründete [[Deutsche Arbeiterpartei]] (DAP), die [[Xenophobie|fremdenfeindliche]], antisemitische und pseudo-sozialistische Ideen propagierte. Am 12. September 1919 besuchte Hitler, aufgrund einer Empfehlung von Hauptmann [[Karl Mayr]] aus der völkisch-nationalistischen Vereinigung [[Eiserne Faust]], erstmals eine ihrer Versammlungen. Als dabei ein Redner die Trennung Bayerns vom Reich forderte, widersprach Hitler ihm so energisch wie wortreich und fiel durch sein Rednertalent auf. Erstmals hatten er selbst und andere eine gewisse Begabung an ihm entdeckt: Er konnte Zuhörer fesseln und Emotionen wecken. Drexler meinte angeblich sofort zu Harrer: ''„Dör hot a Goschn, den kennt ma braucha!“'' (Hochdeutsch: ''„Der hat Rednertalent, den könnten wir brauchen!“)'' und versuchte, ihn noch am gleichen Abend anzuwerben. Im Auftrag seiner Vorgesetzten trat Hitler am 19. Oktober 1919 der DAP bei – als 55. Mitglied, nicht als siebentes, wie er später stets behauptete. Seine Mitgliedsnummer 555 rührte daher, dass die DAP mit der Zählung ab 501 begann, um etwas mehr Größe vorzutäuschen. Zu dieser Zeit kam Hitler auch erstmals mit dem antisemitischen Schriftsteller [[Dietrich Eckart]] von der [[Thule-Gesellschaft]] in Kontakt. Eckart war auf der Suche nach einem Agitator, der Arbeiter und Angehörige der Unterschichten für rechtsradikale Ideen gewinnen sollte. Als einer der ersten sah Eckart, der im August 1921 Chefredakteur des ''[[Völkischer Beobachter|Völkischen Beobachters]]''<ref>Artikel ''Eckart, Dietrich''. In: Hermann Weiß (Hrsg.): ''Biographisches Lexikon zum Dritten Reich''. 2. Aufl., Fischer, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-10-091052-4. Vgl. Ernst Nolte: ''Eine frühe Quelle zu Hitlers Antisemitismus''. In: [[Historische Zeitschrift|HZ]] 192, 1961, S. 584–606.</ref> wurde, in Hitler diesen Mann und förderte ihn seither mit Rat und Tat.
 
Da Hitler mit seinen aufputschenden Reden immer mehr Zuhörer und Mitglieder anlockte, gewann er bald größere Bedeutung für die kleine DAP. Zunächst war er dort als ''Werbeobmann'' tätig und im Frühjahr 1920 an der Ausarbeitung des [[25-Punkte-Programm]]s der DAP beteiligt, die sich auf sein Betreiben in ''[[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei]]'' (NSDAP) umbenannte. Als er am 31. März 1920 schließlich aus der Armee entlassen wurde, konnte er bereits von seinen Honoraren als Redner leben. Als Agitator<!--''„Bierkelleragitator“'' <- Zitat? Volksmund?--> war er für die noch wenig beachtete NSDAP unersetzlich. Dies nutzte er aus, als er im Juli 1921 die alte Parteiführung entmachtete und mit einem Ultimatum seine Wahl zum Vorsitzenden der NSDAP erzwang. Hitler war nun eine politische Lokalgröße, die aber außerhalb Bayerns eher Belustigung als Furcht erregte.
 
==== Putsch und Inhaftierung ====
 
Bayern wurde seit der Niederschlagung der [[Räterepublik]] von dem nationalistisch und [[Monarchie|monarchistisch]] gesinnten Generalstaatskommissar [[Gustav von Kahr|Gustav Ritter von Kahr]] regiert, der keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen die [[Demokratie]] und die angebliche ''„rote Reichsregierung“'' machte. Hitler und der frühere Generalquartiermeister der [[Oberste Heeresleitung|Obersten Heeresleitung]] (OHL) [[Erich Ludendorff]], der inzwischen zu den Sympathisanten der NSDAP gehörte, sahen in Kahr daher einen Verbündeten in ihrem Plan, nach dem Vorbild von [[Benito Mussolini|Mussolinis]] ''[[Marsch auf Rom]]'' vom Oktober 1922 die Regierung in Berlin gewaltsam zu stürzen. Aufgrund der französischen [[Ruhrbesetzung]], der enormen [[Inflation]] und heftiger innerer Unruhen in Deutschland glaubte er, auch bei breiten Bevölkerungsschichten Unterstützung zu finden.
 
Am Abend des 8. November 1923 stürmten Hitler und einige Bewaffnete den Münchner [[Bürgerbräukeller]], in dem Kahr eine Rede hielt. Doch nur unter vorgehaltener Waffe ging dieser zum Schein auf Hitlers Angebot ein. Am nächsten Morgen jagte die Polizei den Marsch Hitlers und seiner Anhänger schon an der [[Feldherrnhalle]] auseinander. Ludendorff wurde noch am 9.&nbsp;November verhaftet, Hitler einige Tage später. Der Prozess gegen die Teilnehmer am ''[[Hitler-Ludendorff-Putsch]]'' begann am 26. Februar 1924. Er hätte nach Gesetzeslage mit langen Haftstrafen und zumindest mit der Ausweisung Hitlers enden müssen, der damals noch immer österreichischer Staatsbürger war. Aber wie in der [[Weimarer Republik]] üblich wurden die rechtsextremen Täter mit äußerster Milde behandelt. Der Gerichtspräsident nahm es sogar hin, von Hitler wegen seiner jüdischen Herkunft angegriffen zu werden. Ludendorff redete seine Beteiligung an dem damals so genannten ''Bierkellerputsch'' möglichst klein und erreichte einen Freispruch. Hitler, der wusste, wie wenig er riskierte, ergriff die Chance, sich selbst als alleinigen Initiator des ganzen Unternehmens darzustellen.
 
Die Richter taten sich schwer, Hitler überhaupt zu verurteilen und attestierten ihm, während des Aufstands vom ''„edelsten selbstlosen Willen geleitet“'' worden zu sein. Er wurde wegen Hochverrat zur Mindeststrafe von fünf Jahren [[Festungshaft]] verurteilt. Das Gericht verzichtete zudem darauf, den österreichischen Staatsbürger Hitler aus Deutschland auszuweisen, obwohl das Gesetz zum Schutz der Republik dies für straffällig gewordene Ausländer vorsah. Auch von seiner Haftstrafe musste er nur ein Jahr in der [[Justizvollzugsanstalt Landsberg|Festung Landsberg]] absitzen. Bereits am 20. Dezember 1924 wurde Hitler entlassen. Er hatte die Haftzeit genutzt, seinem damaligen Sekretär [[Rudolf Heß]] den ersten Teil seines Buches ''[[Mein Kampf]]'' zu diktieren, in dem er offen seine politischen Ziele und die Ideologie des Nationalsozialismus beschrieb.
 
Dank der Berichterstattung über den Prozess wurde Hitler nun auch im Norden Deutschlands als der radikalste aller ''völkischen'' Politiker bekannt. Seine Stellung in der NSDAP war gefestigter denn je und in der [[Völkische Bewegung|völkischen Bewegung]] gewann seine Stimme erheblich an Gewicht. Hatte er sich bis dahin eher als ''Trommler'' der Bewegung gesehen, der den Weg für einen anderen ''Retter Deutschlands'' wie etwa Ludendorff frei machen sollte, so sah er sich nun zunehmend selbst in der Rolle des großen Führers. All das nützte ihm jedoch zunächst wenig. Zwar wurde die NSDAP nach einem anfänglichen Verbot wieder zugelassen, aber die wirtschaftlichen Verhältnisse in der Weimarer Republik stabilisierten sich. Der bis 1929 anhaltende wirtschaftliche Aufschwung bot radikalen Parteien kaum Ansätze für ihre [[Agitation]].
 
==== Neubeginn und Aufstieg der NSDAP ====
 
Nach seiner Haftentlassung begann Hitler damit, die NSDAP unter seine alleinige Kontrolle zu bringen. In Norddeutschland hatte sich unter [[Gregor Strasser]] ein starker Parteiflügel gebildet, der Hitlers Anlehnung an die alten, monarchistischen Machteliten nicht mittragen wollte und einen sozialrevolutionären Kurs befürwortete. Hitler gelang es rasch, Strasser und seine Anhänger entweder politisch kaltzustellen oder auf seine Seite zu ziehen, wie zum Beispiel [[Joseph Goebbels]].
 
Aus dem fehlgeschlagenen Putsch hatte er den Schluss gezogen, dass es die Macht im Staat nicht auf revolutionärem, sondern auf legalem Weg zu erobern galt. Ihm ging es darum, die Demokratie mit ihren eigenen Waffen zu schlagen und zu untergraben. Die NSDAP sollte in die Parlamente einziehen, aber ohne dort konstruktiv mitzuarbeiten. Zudem sollte die [[Sturmabteilung|SA]] mit spektakulären Aufmärschen, Straßenschlachten und Krawallen die Blicke der Öffentlichkeit auf die Partei und ihren Führer lenken und zugleich die Schwäche des demokratischen Systems offenbaren. Für die späteren Wahlerfolge der Partei waren nicht zuletzt ihre für die damaligen deutschen Verhältnisse völlig neuen Methoden der Werbung und Massenbeeinflussung verantwortlich. Mit [[Hitlers Ruhrkampagne|seiner Ruhrkampagne]] versuchte er vergeblich, dafür die Unterstützung der Ruhrindustrie zu gewinnen.
 
Eine erste Möglichkeit, in ganz Deutschland propagandistisch tätig zu werden, war das 1929 von NSDAP und [[Deutschnationale Volkspartei|DNVP]] gemeinsam initiierte Volksbegehren gegen den [[Young-Plan]], der eine abschließende Regelung der Reparationsfragen zwischen Deutschland und seinen ehemaligen Kriegsgegnern vorsah. Das Volksbegehren scheiterte zwar, aber Hitler und die NSDAP gewannen in den Reihen des nationalistisch-konservativen Bürgertums erheblich an Zustimmung, was sich bei den Landtagswahlen in Thüringen im Herbst 1929 erstmals in einem deutlichen Zuwachs an Wählerstimmen auszahlte. Vor allem konnte Hitler seither auf die publizistische Unterstützung durch das Presseimperium des DNVP-Vorsitzenden [[Alfred Hugenberg]] setzen. Dieser sah – wie zuvor Ludendorff und später [[Franz von Papen|Papen]] – in Hitler und der NSDAP nur willige, lenkbare Instrumente, um den deutschnationalen Kräften zu einer Massenbasis im Volk zu verhelfen.
 
Zum Durchbruch auf nationaler Ebene verhalf Hitler aber erst die [[Weltwirtschaftskrise]], die Ende 1929 ausbrach und Deutschland besonders hart traf. Über die Finanzkrise des Reichs brach am 27. März 1930 die [[Weimarer Koalition]] auseinander. [[Hermann Müller]] (SPD), dem letzten Kanzler, der noch über eine demokratisch gesinnte Reichstagsmehrheit verfügte, folgte das erste Präsidialkabinett des [[Zentrumspartei|Zentrums]]-Abgeordneten [[Heinrich Brüning]], das sich allein auf das Vertrauen des [[Reichspräsident]]en [[Paul von Hindenburg]] stützen konnte. Bei den Neuwahlen am 14. September steigerte die NSDAP ihren Wähleranteil mit einem Schlag von 2,6 auf 18,3 Prozent. Statt mit 12 Abgeordneten, wie bis dahin, zog sie nun mit 107 in den Reichstag ein. Die staatstragenden, demokratischen Parteien der Mitte hatten keine Mehrheit mehr und Hitler war endgültig zu einem Machtfaktor in der deutschen Politik geworden.
 
==== Hitlers Weg zur Kanzlerschaft ====
 
[[Bild:Wahlschein.jpg|thumb|upright|2. Wahlgang zum Reichspräsidenten]]
 
→ ''siehe auch [[Einbürgerung Adolf Hitlers]]''
 
Den nach freiwilliger Aufgabe der österreichischen Staatsbürgerschaft seit 1925 staatenlosen Hitler machte erst die [[Einbürgerung Adolf Hitlers#Braunschweig: Regierungsrat|Anstellung als Regierungsrat]] beim Landeskultur- und Vermessungsamt des [[Braunschweig (Land)#Freistaat Braunschweig|Freistaates Braunschweig]] mit sofortiger Abordnung an die Braunschweigische Gesandtschaft beim [[Reichsrat (Deutschland)|Reichsrat]] in Berlin Ende Februar 1932 zum deutschen Staatsangehörigen,<ref>Aus dem [[Gesetz über den Neuaufbau des Reiches]] vom 30. Januar 1934, das mit der Vollendung der [[Gleichschaltung]] endgültig die Hoheitsrechte der Bundesländer aufhob, ergab sich mit zwingender Notwendigkeit die zentrale Einführung der [[deutsche Staatsangehörigkeit|deutschen Staatsangehörigkeit]] für das gesamte Reichsgebiet, so dass Hitler jetzt nicht mehr erst ein Braunschweiger hätte werden müssen, um deutscher Staatsbürger zu sein. Nationalgeschichtlich stellt deshalb die Verordnung vom 5. Februar 1934 über die deutsche Staatsangehörigkeit einen bemerkenswerten Akt dar, weil es keine mit Landesausweis versehenen Badener, Bayern, Preußen usw. mehr gab, sondern nur noch deutsche Staatsbürger mit entsprechendem Eintrag im Standesregister.</ref> und damit erfüllte er eine formale Voraussetzung zur Kandidatur bei der [[Reichspräsidentenwahl 1932|Reichspräsidentenwahl im selben Jahr]]. Nachdem Hindenburg im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit verfehlt und sich erst im zweiten Wahlgang im Unterschied zu Hitler (36,8 %) mit 53 % durchgesetzt hatte, bedurfte es weiterer Etappen bis zur Reichskanzlerschaft. Am 31. Juli 1932 wurde die NSDAP mit 37,3 % stärkste Partei bei den Reichstagswahlen, verlor aber bei erneuten Reichstagswahlen am 6. November 1932 beträchtlich, wobei sie mit 33,1 % relativ stärkste Partei blieb. Als die NSDAP bei den Landtagswahlen in Lippe 39,5 % der Stimmen erzielte, wertete die Partei das als Zeichen ihrer Stabilisierung, so dass nach dem Rücktritt Schleichers am 28. Januar 1933 der Weg für Hitler frei wurde, der seit Ende 1932 zusammen mit Goebbels und Göring kompromisslos auf seine Kanzlerschaft gedrängt hatte.
 
Die [[Kamarilla]] um Paul von Hindenburg trieb zur Unterstützung einer nationalistisch ausgerichteten Regierung die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler voran. Unterstützung suchte Hitler weiterhin bei Großindustrie und Banken. Schon in der Frühphase der NSDAP hatte er [[Antikapitalismus|antikapitalistische]] Tendenzen in der Partei klein zu halten versucht und stets darauf bestanden, allein die Juden für die Misere der Wirtschaft verantwortlich zu machen. Bei einer Rede vor dem Düsseldorfer Industriellenclub 1932 hob Hitler die Rolle der Wirtschaftseliten lobend hervor und betonte, dass das deutsche Volk nicht überleben könne, solange die Hälfte der Deutschen „Eigentum als Diebstahl“ betrachtete – eine Anspielung auf das immer noch große Wählerpotential von [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] und [[KPD]]. Trotz dieser Bemühungen blieb der Anteil der [[Großindustrie und Aufstieg der NSDAP|großindustriellen Spenden an den Finanzen der NSDAP]] aber gering, was sich unter anderem an der erheblichen Finanznot zeigte, in die die Partei im Herbst 1932 geriet – gerade zu dem Zeitpunkt, als sich in der berühmten [[Industrielleneingabe]] mehrere Bankiers, Agrariern und Industrielle bei Hindenburg für eine Kanzlerschaft Hitlers einsetzten. Größere Bedeutung für den Aufstieg der NSDAP hatte, wie der Historiker [[Henry A. Turner]] nachweisen konnte, ihre Selbstfinanzierung durch Mitgliedsbeiträge und Eintrittsgelder bei Redeveranstaltungen.
 
Die Befürwortung seiner Ernennung zum Reichskanzler durch die nationalkonservativen Kreise um Franz von Papen sicherte sich Adolf Hitler, indem Papen zum Vizekanzler mit dem Recht, bei allen Vorträgen des Kanzlers beim Reichspräsidenten zugegen zu sein, ernannt wurde und die klassischen Ministerien von Konservativen besetzt wurden. Papen glaubte, Hitler dadurch „einrahmen“ zu können. Beim [[Treffen Papen mit Hitler im Haus des Bankiers Schröder]] einigten sich beide auf eine Reichskanzlerschaft Hitlers. Das [[Militär]] erhoffte sich von einem Reichskanzler Hitler eine Beseitigung oder zumindest eine Lockerung der Fesseln des [[Friedensvertrag von Versailles|Versailler Vertrags]] sowie eine Aufrüstung beziehungsweise Vergrößerung der [[Reichswehr]]. Nationalkonservative aus Wirtschaft und Politik wollten durch Hitler eine Stabilisierung der Regierung und auch eine Neuorientierung der politischen Kultur in Richtung einer autoritären Monarchie erreichen.
 
=== Der Diktator ===
 
==== Errichtung der Diktatur ====
 
[[Bild:Otto Wels.jpg|thumb|Der SPD-Politiker [[Otto Wels]] hielt vor dem Reichstag seine bekannte Rede gegen das ''[[Ermächtigungsgesetz]]'']]
 
Nach dem [[Reichstagsbrand]], der den [[Kommunismus|Kommunisten]] untergeschoben wurde, erreichte Hitler von Hindenburg den Erlass von [[Notverordnung]]en nach Art. 48 der [[Weimarer Verfassung]]. Mit ihnen war er in der Lage, Grundrechte außer Kraft zu setzen. Diese Notverordnungen hatten jedoch nur eine eng begrenzte Gültigkeitsdauer. An ihre Stelle sollte daher eine dauerhafte Regelung treten, das ''Gesetz zu Behebung der Not von Volk und Reich,'' das sogenannte [[Ermächtigungsgesetz]]. Dazu benötigte Hitler eine [[Zweidrittelmehrheit]] im Reichstag. Um diese zu erreichen, unterstützte eine Gruppe von Industriellen unter Führung von [[Gustav Krupp von Bohlen und Halbach]] den NSDAP-Wahlkampf für die Wahl am 5. März 1933 massiv. Im [[Geheimtreffen vom 20. Februar 1933]] stellten sie drei Millionen Reichsmark zur Verfügung. Als die Zweidrittelmehrheit dennoch nicht erreicht wurde, hinderten Hitlers SA und die Göring unterstehende preußische Polizei einen Teil der Reichstagsabgeordneten, nämlich alle 81 Angehörigen der [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD-Fraktion]] und einige [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|Sozialdemokraten]] verfassungswidrig daran, an der entscheidenden Parlamentssitzung teilzunehmen. Bürgerliche Kreise sollten mit dem [[Tag von Potsdam]] beruhigt werden, bei dem sich das neue Regime in die preußische Tradition zu stellen suchte. Das Gesetz wurde gegen die Stimmen der verbliebenen SPD-Abgeordneten verabschiedet, aber mit Zustimmung der bürgerlichen Parteien, darunter das Zentrum und die Liberalen.
 
Mit dem Inkrafttreten des Ermächtigungsgesetzes begann die nationalsozialistische Diktatur, in der zeitgenössischen Propaganda als ''[[Drittes Reich]]'' bezeichnet.
 
Am 1. Juni 1933 wurde die sogenannte ''[[Adolf-Hitler-Spende der deutschen Wirtschaft]]'' eingeführt, eine Zwangsabgabe aller Betriebe zugunsten der NSDAP, berechnet nach der Lohn- und Gehaltssumme. Bis 1945 kamen so 700 Millionen Reichsmark an vermeintlichen Spenden zusammen. Die NSDAP und Hitler wurden hierdurch auf einen Schlag sämtlicher finanzieller Probleme entledigt.
Hitler, angestachelt durch die Röhm-Konkurrenten Reichsführer SS [[Heinrich Himmler]], [[Hermann Göring]] und [[Reinhard Heydrich]], nutzte einen angeblichen Putschversuch Ernst Röhms und gab den Befehl zur ''[[Röhm-Putsch|Nacht der langen Messer]]'' (30. Juni 1934), der Ermordung seines Duz-Freundes Röhm. Dabei wurden nicht nur zahlreiche Führer der SA, Generäle der [[Wehrmacht]] und Personen ermordet, die dem Regime im Weg standen, sondern auch Personen, die zuvor gegen Hitler opponiert hatten. So wurde der ehemalige Reichskanzler und General [[Kurt von Schleicher]] zusammen mit seiner Frau in deren Privatwohnung ermordet.
 
In einer Rede vor dem Reichstag am 13. Juli 1934 erneuerte Hitler seine Zusage an die [[Reichswehr]], sie würde die einzige Waffenträgerin des Staates bleiben. Nach dem Tod des Reichspräsidenten [[Paul von Hindenburg]]s, am 2. August 1934, ging der Oberbefehl über die Reichswehr ohne Widerstand auf Hitler über. Dieser ließ das Amt des Reichspräsidenten abschaffen und nannte sich fortan ''Führer und Reichskanzler''<ref>[http://www.documentarchiv.de/ns/stobrhpt.html Gesetz über das Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs vom 1. August 1934]: „§ 1. Das Amt des Reichspräsidenten wird mit dem des Reichskanzlers vereinigt. Infolgedessen gehen die bisherigen Befugnisse des Reichspräsidenten auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler über.“</ref>. Er demonstrierte damit die Vereinigung der Ämter des [[Reichspräsident]]en und des [[Reichskanzler]]s auf seine Person, verwendete jedoch bewusst nicht die Amtsbezeichnung ''Reichspräsident'' für sich; diese solle dem verstorbenen Paul von Hindenburg vorbehalten bleiben, so die offizielle Erklärung.<ref>[http://www.documentarchiv.de/ns/1934/staatsoberhaupt-deutschen-reichs_erl.html Erlaß des Reichskanzlers zum Vollzug des Gesetzes über das Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs vom 1. August 1934]: „Die Größe des Dahingeschiedenen hat dem Titel Reichspräsident eine einmalige Bedeutung gegeben. Er ist nach unser Aller Empfinden in dem, was er uns sagte, unzertrennlich verbunden mit dem Namen des großen Toten. Ich bitte daher, Vorsorge treffen zu wollen, daß ich im amtlichen und außeramtlichen Verkehr wie bisher nur als Führer und Reichskanzler angesprochen werde. Diese Regelung soll für alle Zukunft gelten.“</ref> Anstelle eines Eides auf die Verfassung mussten Offiziere, Soldaten, Beamte und auch die Reichsminister nun „vor Gott“ einen persönlichen Eid auf den „Führer des Deutschen Reichs und Volkes Adolf Hitler“ schwören.<ref>Absatz nach [[Alan Bullock]]: ''Hitler und Stalin. Parallele Leben.'' Siedler, Berlin 1991, ISBN 3-88680-370-8, S. 459.</ref>
[[Bild:Reichsparteitagnov1935.jpg|thumb|Hitler im November 1935 bei einer Parade des [[Reichsparteitag]]s, die Gebäude im Hintergrund existieren, abgesehen von der Lorenzkirche, heute nicht mehr]]
Im Januar 1938 trat der verwitwete Reichswehrminister [[Werner von Blomberg]] wegen seiner Heirat mit einer ehemaligen Berliner Prostituierten zurück, die als nicht standesgemäß betrachtet wurde, obwohl Hitler und [[Hermann Göring|Göring]] Trauzeugen gewesen waren. Im selben Monat geriet der [[Oberbefehlshaber]] des Heeres, [[Werner von Fritsch|Generaloberst Freiherr von Fritsch]], wegen einer zwei Jahre zurückliegenden falschen Anschuldigung bei Hitler in den Verdacht homosexueller Neigungen. Hitler löste beide Generäle von der Spitze der Wehrmacht ab und übernahm selbst den Oberbefehl. Als Leitungsorgan trat das [[Oberkommando der Wehrmacht]] an die Stelle des Reichswehrministeriums (→[[Blomberg-Fritsch-Krise]]).
 
==== Hitlers Rassen- und Vernichtungspolitik ====
 
Wesentliche Antriebskräfte für Hitlers Politik waren sein auf Ausrottung der Juden zielender [[Antisemitismus]] und sein radikaler [[Sozialdarwinismus]]. Vom Beginn seines öffentlichen Auftretens bis zu seinem Tod griff Hitler immer wieder die Juden und andere sogenannte rassisch Minderwertige an, zu denen er unter anderem [[Zigeuner]] ([[Roma (Volk)|Roma bzw. Sinti]]), [[Polen (Volk)|Polen]] und [[Russen]] zählte. Seine sozialdarwinistischen Anschauungen traten vor allem in Äußerungen über kranke Menschen sowie Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen zutage, deren Existenz er als „lebensunwert“ bezeichnete. Hitler sah in der Weltgeschichte einen permanenten Kampf, in dem die seiner Meinung nach Starken die vermeintlich Schwachen, die „höherwertigen“ die „minderwertigen [[Rasse (Anthropologie)|Rassen]]“ auszumerzen hätten. So sagte er z.&nbsp;B. auf dem [[Reichsparteitage|Parteitag der NSDAP]] in [[Nürnberg]] 1929: ''„Würde Deutschland jährlich eine Million Kinder bekommen und 700.000 bis 800.000 der Schwächsten beseitigt, dann würde am Ende das Ergebnis vielleicht sogar eine Kräftesteigerung sein.“''
 
===== Der Ablauf der Judenverfolgung =====
 
Der Antisemitismus Hitlers und der Nationalsozialisten zeigte sich zunächst in der offenen Diskriminierung und Entrechtung der Juden und führte während des Zweiten Weltkrieges zum [[Holocaust]]. Der sogenannten ''[[Endlösung der Judenfrage]]'', dem von Hitler bereits in ''Mein Kampf'' angedeuteten Plan, alle Juden auszurotten, fielen rund sechs Millionen Menschen in ganz Europa zum Opfer.
 
Die Diskriminierungen in Deutschland begannen bereits kurz nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten. Im April 1933 ordnete die neue Regierung einen eintägigen Boykott jüdischer Geschäfte als Antwort auf angebliche „jüdische Gräuelpropaganda“ aus dem Ausland an. Es folgten Verordnungen und Gesetze, die die Rechte der Juden immer weiter einschränkten und sie zu Bürgern 2. Klasse degradierten. Das ''[[Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums]]'' beispielsweise diente der Entlassung jüdischer Beamter aus dem Öffentlichen Dienst. Auch die Ausübung anderer Berufe wurde den Juden im Laufe der Zeit immer weiter erschwert. Jüdische Ärzte oder Rechtsanwälte etwa durften nur noch jüdische Klienten bedienen. Andere Berufe waren ihnen ganz verschlossen.
 
Die offen rassistischen ''[[Nürnberger Gesetze]]'' von 1935 beraubten die Juden endgültig ihrer staatsbürgerlichen Rechte. Unter anderem wurden Ehen zwischen Juden und [[Nichtjuden]] verboten und sexuelle Beziehungen zwischen ihnen als sogenannte ''[[Rassenschande]]'' unter Strafe gestellt. Staat und Partei förderten die sogenannten [[Arisierung]]en, d.&nbsp;h. die Übernahme jüdischer Unternehmen durch Nichtjuden zu – für letztere – äußerst vorteilhaften Bedingungen. Auswanderungswilligen Juden wurde zugleich eine [[Reichsfluchtsteuer]] auferlegt, durch die sie die ohnehin geringen Erlöse aus Arisierungen großenteils wieder verloren. Vor dem Krieg fand die Judenverfolgung ihren Höhepunkt in der [[Novemberpogrome 1938|Pogromnacht]] vom 9. auf den 10. November 1938. Als angeblich ''„spontane Äußerungen des Volkszorns“'' organisierte Joseph Goebbels im Auftrag Hitlers gewalttätige Ausschreitungen gegen Juden, jüdische Gemeinden, Synagogen und andere Einrichtungen im ganzen Reich.
 
Nach Kriegsausbruch ging das Hitler-Regime von der Verdrängung und Vertreibung zur Vernichtung der Juden über. Die Auswanderung war bald nicht mehr möglich, und die Juden in allen von Deutschland kontrollierten Gebieten wurden nun ebenfalls verfolgt. Seit dem 1. September 1941 wurden alle Juden, die älter als 6 Jahre waren, gezwungen, einen [[Gelber Stern|Gelben Stern]] gut sichtbar an ihrer Kleidung zu tragen. Dazu kamen zahllose weitere Diskriminierungen und Schikanen, wie die Verbote, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen sowie Autos, Radios oder Haustiere zu besitzen. Nach und nach wurden die Juden im deutschen Machtbereich in [[Ghetto]]s oder Konzentrationslager eingewiesen. Von 1942 an wurden im besetzten Polen schließlich mehrere [[Vernichtungslager]] wie [[KZ Auschwitz-Birkenau|Auschwitz-Birkenau]] oder [[KZ Majdanek|Majdanek]] eingerichtet, die dem industriell betriebenen Massenmord vor allem an Juden, Sinti und Roma, Russen, aber auch an polnischen Intellektuellen, [[Jenische]]n und anderen dienten.
 
Hitlers unmittelbare Verantwortung für diese Taten ist nach dem Krieg von Holocaustleugnern und anderen immer wieder mit dem Argument bestritten worden, es gebe kein entsprechendes, von Hitlers eigener Hand unterzeichnetes Dokument zur Judenvernichtung. Dem stehen aber die erwähnten, öffentlichen und klar dokumentierten Äußerungen Hitlers entgegen, die zeigen, dass die von seiner Regierung zu verantwortende Rassenpolitik ganz seinen persönlichen Ansichten und Zielen entsprach. Dies begann nicht erst mit den Äußerungen in ''Mein Kampf'' und endete nicht mit seiner Reichstagsrede vom 30. Januar 1939, in der er für den Fall eines Krieges die ''„Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa“'' androhte. Spätestens im Frühjahr 1941, auf dem Höhepunkt seiner Macht, und nicht erst als vermeintliche Verzweiflungstat im Spätherbst desselben Jahres, als die militärische Niederlage gegen die [[Sowjetunion]] bereits absehbar war, verfügte Hitler laut Heinrich Himmler persönlich die restlose physische Vernichtung der Juden; letzterer äußerte sich im Frühling 1941, noch vor dem Angriff auf die Sowjetunion, gegenüber seinem Leibarzt [[Felix Kersten]] dahingehend, dass „die Juden bis Kriegsende bis auf den letzten Menschen ausgerottet werden ''[müssen]''. Das ist der eindeutige Wunsch und [[Führererlass|Befehl des Führers]].“<ref>''Dossier Kersten'' im ''Centre de Documentation Juive'' bzw. Felix Kersten, ''The Kersten Memoirs, 1940–1945'', Time Life Education (1992), ISBN 0-809-48737-3</ref> Im Oktober 1943 schilderte Himmler vor den [[SS-Gruppenführer]]n und zwei Tage später vor den Reichs- und Gauleitern der NSDAP in den [[Posener Reden]] die physische Ausrottung der Juden im Klartext.<ref>Vgl. Joachim Fest: ''Speer. Eine Biographie''. 2. Aufl., Berlin 1999, ISBN 3-8286-0063-8, S. 251 und S. 253, wo er aus der Posener Rede Himmlers vom 6. Oktober 1943 zitiert.</ref> Beides hätte er ohne ausdrückliche Billigung seines Führers kaum gewagt.
 
Darüber hinaus existieren Augenzeugenberichte, die Hitler auch mit den Details des Judenmordes in Verbindung bringen. So sagten sein Kammerdiener [[Heinz Linge]] und sein Adjutant [[Otto Günsche]] unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in sowjetischer Haft aus, dass sich Hitler „persönlich“ für die Entwicklung von Gaskammern interessiert hätte. Er habe sogar Modelle und Zeichnungen, die ihm Himmler vorlegte, begutachtet und angeordnet, den Konstrukteuren „umfassende Unterstützung“ zu geben.
 
===== Das Euthanasieprogramm =====
 
Anders als im Fall des Holocaust lässt sich Hitlers persönliche Verantwortung für die nationalsozialistischen Verbrechen in einem anderen Fall auch mit Dokumenten belegen: Im Oktober 1939 unterschrieb er eigenhändig den Befehl zur später so genannten [[Aktion T4]].<ref>[http://nuremberg.law.harvard.edu/php/pflip.php?caseid=HLSL_NMT01&docnum=2493&numpages=1&startpage=1&title=Order+to+Bouhler+and+Dr.+Karl+Brandt+to+increase+the+authority+of+physicians+to+perform+euthanasia.&color_setting=C Faksimile] in der Bibliothek der [[Harvard University|Harvard Law School]]</ref> Damit ermöglichte er die vermeintliche [[Geschichte der Euthanasie#Nationalsozialistischer Krankenmord|Euthanasie]], womit in diesem Fall die Ermordung von geistig und körperlich Behinderten gemeint war, deren Existenz in der ideologischen Sprache des Dritten Reiches als ''lebensunwertes Leben'' bezeichnet wurde.
 
Mit der Realisierung der T4-Aktion wurde die [[Kanzlei des Führers]] unter Reichsleiter [[Philipp Bouhler]] beauftragt. Er ließ Nervenheilanstalten, Krankenhäuser und Heilanstalten in Vernichtungsstätten umfunktionieren. Allein im damaligen Reichsgebiet wurden fast 190.000 geistig und körperlich behinderte Menschen ermordet – durch Vergasen, Vergiften, Erschießen oder Verhungernlassen. Die Zahl der Opfer in den besetzten Gebieten ist nur schwer zu ermitteln, jedoch unzweifelhaft sehr hoch.
 
Vertreter beider großen Kirchen in Deutschland – beispielsweise der Bischof von Münster, [[Clemens August Graf von Galen|Kardinal von Galen]] – wandten sich gegen die Mordaktionen. Diese wurden daraufhin im Geheimen weitergeführt. Bei Kriegsende war etwa die Hälfte aller Anstaltsinsassen getötet worden. Die Ermordung der Behinderten diente den SS-Einsatzkommandos als Experimentierfeld für die späteren Massentötungen von Juden.
 
==== Aufrüstung und expansive Außenpolitik ====
 
[[Bild:Hitler in München 1939.jpg|thumb|left|Hitler mit Mussolini in der Münchner Ludwigstraße]]
Wie schon die demokratischen Politiker der Weimarer Republik, verfolgte auch Hitler außenpolitisch die Revision des Versailler Vertrags. Aber anders als diese war er nicht bereit, dabei nur auf diplomatischem Wege und im Konsens mit den ehemaligen Kriegsgegnern zu handeln, sondern nahm auch einen erneuten militärischen Konflikt in Kauf.
 
Dazu kam es zunächst aber nicht, da die übrigen europäischen Mächte Hitler weit entgegen kamen. [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] etwa schloss mit dem Reich das [[Deutsch-britisches Flottenabkommen|deutsch-britische Flottenabkommen]], und Polen vereinbarte mit ihm 1934 einen [[Nichtangriffspakt]]. Schon die Erhöhung des Wehretats im März 1934, die [[Rheinlandbesetzung (1936)|Rheinlandbesetzung]] im März 1936 und die Aufrüstung der Reichswehr weit über das in Versailles festgelegte Maß hinaus stellten zwar glatte Brüche des Friedensvertrags von 1919 dar, wurden von den einstigen Siegermächten aber ebenfalls hingenommen.
 
Die bloße Revision von Versailles betrachtete Hitler jedoch nur als Etappenziel. Nach eigenen Aussagen betrachtete er sogar die deutschen Grenzen von 1914 als „unlogisch“ und zu eng. Obwohl Hitler in seinen Reden immer wieder Willen zum Frieden vorgab, lief seine ganze Politik von Beginn an auf Krieg hinaus. Nach dem Tod Hindenburgs 1934 teilte er der Generalität mit, sein Ziel sei es, innerhalb von fünf Jahren die Kriegsbereitschaft Deutschlands herzustellen. Das gleiche Ziel verfolgte Hitler mit der Wiedereinführung der [[Allgemeine Wehrpflicht|Allgemeinen Wehrpflicht]] 1935 und mit dem 1936 verkündeten [[Vierjahresplan]].
 
Der wirtschaftliche Aufschwung Deutschlands seit 1933 beruhte wesentlich auf der allgemeinen Erholung der Weltkonjunktur sowie auf einem durch teilweise verschleierte Kredite finanzierten Programm staatlicher Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Dabei spielte der obligatorische [[Reichsarbeitsdienst]] ebenso eine Rolle wie die verstärkte Aufrüstung, die ohne ausreichende Deckung durch das Reich über die sogenannten [[Mefo-Wechsel]] finanziert wurde.
 
Die Entschlossenheit der nationalsozialistischen Außenpolitik zeigte sich bereits im Oktober 1933, als Deutschland Abrüstungsverhandlungen mit Großbritannien und Frankreich abbrach und aus dem [[Völkerbund]] austrat. 1934 unterstützte Hitler einen nationalsozialistischen [[Juliputsch|Putschversuch]] in Wien, bei dem der österreichische Bundeskanzler [[Engelbert Dollfuß]] ermordet wurde. Auf der gleichen Linie lag die Unterstützung [[Francisco Franco|Francos]] im [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanischen Bürgerkrieg]] seit
1936. Der Einsatz der deutschen [[Legion Condor]], die entscheidend zu Francos Sieg beitrug, galt nicht zuletzt der Erprobung der [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]] für einen kommenden Krieg. Am 5. November 1937 weihte Hitler die Generalität in seine weiteren Pläne ein. In der [[Hoßbach-Niederschrift|Niederschrift]], die der anwesende Oberst [[Friedrich Hoßbach|Hoßbach]] von der Geheimkonferenz anfertigte, heißt es, zur Lösung der deutschen Frage könne es nur den Weg der Gewalt geben. Zugleich gab Hitler seinen Entschluss bekannt, bei nächster Gelegenheit gegen die [[Tschechoslowakei]] und Österreich loszuschlagen.
 
Noch im Dezember 1937 genehmigte Hitler den ''1. Nachtrag zur Weisung für die einheitliche Kriegsvorbereitung für die Wehrmacht vom 24. Juni 1937,'' in dem diese Offensivpläne konkretisiert wurden. So heißt es u.&nbsp;a.: „Hat Deutschland seine volle Kriegsbereitschaft erreicht, so wird die militärische Voraussetzung geschaffen sein, einen Angriffskrieg gegen die Tschechoslowakei (…) auch dann zu einem siegreichen Ende zu führen, wenn die eine oder andere Großmacht gegen uns eingreift.“
 
[[Bild:Hitlers Car 3 db.jpg|thumb|Hitlers Auto wird heute im [[Canadian War Museum]] in [[Ottawa]] ausgestellt. Es wurde [[Kanada]] nach dem Krieg von den USA geschenkt.]]
 
Mit militärischen Drohungen erreichte Hitler im März 1938 den Anschluss Österreichs als [[Donau- und Alpenreichsgaue|Ostmark]] an das nunmehr sogenannte Großdeutsche Reich (vgl. [[Unternehmen Otto]]), wobei ihm die Begeisterung der österreichischen Bevölkerung stark entgegenkam. Am 13. März unterzeichnete er im Linzer Hotel Weinzinger das ''Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich.'' Am 15. März empfing ihn Wien mit ungeheurem Jubel. Vom Balkon der Hofburg aus verkündete er die „Vollzugsmeldung meines Lebens“: den „Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich.“<ref>Joachim Fest: ''Hitler. Eine Karriere''. Film, 1977; Joachim Fest: ''Hitler. Eine Biographie''. 7. Aufl., Ullstein, Berlin 2004, S. 753ff.; Max Domarus: ''Hitler. Reden und Proklamationen 1932–1945''. Würzburg 1962/1963, S. 822f.; vgl. Bericht in der ''Neuen Basler Zeitung'' vom 16. März 1938.</ref>
 
Im Oktober des gleichen Jahres 1938 verlangte er die Abtretung des mehrheitlich von Deutschen besiedelten [[Sudetenland]]es von der Tschechoslowakei an Deutschland. Da die Tschechoslowakei mit Frankreich und Großbritannien verbündet war, drohte schon damals der Ausbruch des Krieges. Auf Vermittlung Mussolinis, der eine Anregung der britischen Regierung aufgegriffen hatte, sie werde seine Vermittlung in der Sudetenfrage begrüßen,<ref>Vgl. Ian Kershaw: ''Hitler.1936–1945.'' Stuttgart 2000, S. 177.</ref> kam in München eine Konferenz mit dem britischen Premier [[Arthur Neville Chamberlain]], dem französischen Ministerpräsidenten [[Édouard Daladier]] und dem italienischen ''Duce'' [[Benito Mussolini]] zustande. Chamberlain und Daladier erschienen ihre Länder noch nicht kriegsbereit, so dass sie in Fortsetzung ihrer bisherigen [[Appeasement-Politik]] Hitlers Forderungen im [[Münchner Abkommen]] erfüllten und ihr Bündnis mit der Tschechoslowakei preisgaben. Trotz Hitlers Bestandsgarantie für die „Rest-Tschechei“, wie er sie nannte, erzwang er im März 1939 – wiederum unter Kriegsdrohung – die Errichtung des sogenannten [[Protektorat Böhmen und Mähren|Protektorats Böhmen und Mähren]], d.&nbsp;h. eines deutschen Vasallenstaats. Die [[Erste Slowakische Republik|Slowakei]] bildete nominell einen unabhängigen Staat, der aber de facto gleichfalls völlig von Deutschland abhängig war.
 
Unmittelbar nach der völligen Zerschlagung der Tschechoslowakei versicherte Hitler in einer Reichstagsrede, die letzten territorialen Forderungen Deutschlands seien damit erfüllt. Gleichwohl sollte er schon wenige Monate später die Angliederung [[Danzig]]s an das Reich fordern und in dem geheimen Zusatzprotokoll zum [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|Hitler-Stalin-Pakt]] vom August 1939 die Aufteilung [[Polen]]s und des [[Baltikum]]s zwischen Deutschland und der Sowjetunion festschreiben lassen. Die Forderungen an Polen lösten schließlich den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] aus. Auf diesen Krieg war Hitlers Denken und Regierungshandeln seit 1933 fixiert. Alles andere hatte sich dem unterzuordnen. Sein Verhalten während und nach der [[Sudetenkrise]] hatten aber in Großbritannien und Frankreich zu einem Umdenken geführt. Den führenden Staatsmännern beider Länder war nun bewusst, dass Hitler nicht vertragsfähig war und dass ein Eingehen auf seine Forderungen nur weitere Forderungen nach sich zog.
 
==== Hitler und der Zweite Weltkrieg ====
 
Neben der Vernichtung der Juden und dem dauerhaften Erhalt nationalsozialistischer Macht in Form einer kontinuierlichen Diktatur verfolgte Hitler nur ein einziges weiteres politisches Ziel, das er ebenfalls schon in ''Mein Kampf'' benannte: die [[Weltmacht]]stellung Deutschlands. Da beides ohne Gewalt nicht zu erreichen war, arbeitete Hitler seit Beginn seines politischen Wirkens auf den nächsten Krieg hin. Dabei ging es ihm nicht nur um die Revision der Ergebnisse des Ersten Weltkriegs, sondern um die Eroberung eines in kontinentaler [[Grenzkolonisation]] zu erschließenden riesigen [[Kolonialreich]]s oder – wie er es nannte – von „[[Lebensraum im Osten]]“. Die geplanten Eroberungen richteten sich also im Wesentlichen gegen die [[Sowjetunion]]. Die Tatsache, dass er diese Politik als Kampf gegen den [[Bolschewismus]] darstellen konnte, trug dazu bei, dass viele westliche Politiker das nationalsozialistische Deutschland als willkommenes Bollwerk gegen die Sowjetunion betrachteten und Hitler lange gewähren ließen. Vor allem aber trug die Appeasementpolitik Chamberlains und Daladiers einer allgemein verbreiteten Haltung der Bevölkerung Großbritanniens und Frankreichs Rechnung, nach der ein neuer Krieg unter allen Umständen zu vermeiden war.
 
Erst nach dem Einmarsch der Wehrmacht in [[Prag]] erkannten die Regierungen beider Länder, dass ein Krieg gegen das nationalsozialistische Deutschland unvermeidlich geworden war. Sie erhöhten ihre Rüstungsausgaben und bemühten sich um die Sowjetunion als natürlichen Verbündeten. [[Josef Stalin|Stalin]] und sein Außenminister [[Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow|Molotow]] ließen entsprechende Verhandlungen jedoch scheitern, da sie der Meinung waren, Großbritannien und Frankreich benötigten die Hilfe der Sowjetunion dringender als diese die Unterstützung des Westens. Stalin rechnete mit einem langen Stellungskrieg im Westen wie nach 1914 und plante, mit der Roten Armee erst einzugreifen, wenn alle anderen Kriegsparteien erschöpft seien. Zudem benötigte er Zeit, um die während der politischen „Säuberungen“ der vergangenen Jahre geschwächte [[Rote Armee]] zu reorganisieren.
 
Hitlers Interessen deckten sich teilweise mit denen Stalins. Auch ihm kam es darauf an, Zeit zu gewinnen. Er wollte einen [[Zweifrontenkrieg]] wie 1914/18 vermeiden, zunächst Frankreich schlagen, Großbritannien möglichst aus dem Krieg heraushalten und sich erst dann seinem eigentlichen Ziel, Russland, zuwenden. Zur allgemeinen Überraschung unterzeichnete sein Außenminister [[Joachim von Ribbentrop]] am 23. August 1939 in [[Moskau]] einen Nichtangriffspakt mit der [[Sowjetunion]], der in einem geheimen [[Protokoll|Zusatzprotokoll]] die Aufteilung Osteuropas in eine deutsche und eine sowjetische Interessensphäre vorsah. Gedeckt durch den Hitler-Stalin-Pakt, konnte Deutschland nun – von der UdSSR ungehindert – Polen, Frankreich und Großbritannien angreifen.
 
===== Die Entfesselung des Krieges =====
 
Den Abschluss des Pakts verstanden alle europäischen Mächte als Signal für den unmittelbar bevorstehenden Kriegsbeginn. Tatsächlich forderte Hitler von Polen prompt die Abtretung des sogenannten [[Polnischer Korridor|Korridors]] zwischen [[Hinterpommern]] und [[Ostpreußen]] sowie die Angliederung der freien Stadt Danzig ans Reich. Ebenso prompt verstärkte die von der Regierung kontrollierte deutsche Presse ihre Berichterstattung über angebliche Gräueltaten und Massaker von Polen an „Volksdeutschen“ und forderte ein Einschreiten gegen diese „Provokationen“.
 
In der Nacht vom 31. August auf den 1. September 1939 inszenierten in polnische Uniformen gekleidete SS-Männer einen [[Überfall auf den Sender Gleiwitz]] in [[Schlesien]]. Später wurden die Leichen von KZ-Häftlingen, denen man ebenfalls polnische Uniformen angezogen hatte, als bei dem vermeintlichen Überfall angeblich erschossene Angreifer präsentiert. Am 1. September verkündete Hitler vor dem Reichstag, Polen habe Deutschland angegriffen und seit 5:45 Uhr werde nunmehr zurückgeschossen. Bei dieser neuerlichen Lüge stimmte nicht einmal die Uhrzeit. Die Wehrmacht war ohne Kriegserklärung um 4.45 Uhr auf breiter Front in Polen einmarschiert. Anders als bei der Tschechoslowakei im Jahr zuvor – und anders als Hitler erwartet hatte – standen Frankreich und Großbritannien diesmal zu ihren Bündnisverpflichtungen. Damit hatte der Zweite Weltkrieg begonnen.
 
===== Der Kriegsverlauf =====
[[Bild:Second world war europe animation large de.gif|thumb|left|upright=1.8]]
Polen war bereits nach 18 Tagen de facto besiegt (auch wenn die letzten polnischen Feldtruppen erst am 6. Oktober kapitulierten), und am 17. September marschierte die Rote Armee in Ostpolen ein, wie in dem geheimen Zusatzprotokoll des Hitler-Stalin-Pakts festgelegt. Kurz darauf befahl Stalin den Angriff auf [[Finnland]]. Die empfindlichen Niederlagen, die die Sowjets im [[Winterkrieg]] von 1939/40 zunächst hinnehmen mussten, bestärkten Hitler später in seiner Annahme, die Rote Armee sei ein leicht zu besiegender Gegner.
 
Seinen größten Triumph feierte Hitler im Frühjahr 1940, als die Wehrmacht in mehreren [[Blitzkrieg]]en, die kaum zwei Monate dauerten, [[Dänemark]], [[Norwegen]], die [[Benelux]]-Staaten und schließlich sogar [[Frankreich]] besiegte. Nach dem am 22. Juni in Compiègne geschlossenen Waffenstillstand mit dem besiegten Frankreich sagte Generalfeldmarschall [[Wilhelm Keitel]] zu Hitler, er sei „der größte Feldherr aller Zeiten“. Der Volksmund verulkte diese Bezeichnung als „[[GröFaZ]]“.
 
In Großbritannien war Arthur Neville Chamberlain mittlerweile von [[Winston Churchill]] abgelöst worden, der schon seit 1933 ein kompromissloses Auftreten gegenüber dem nationalsozialistischen Deutschland verlangt hatte. Hitler sah dennoch in Großbritannien einen möglichen Verbündeten und appellierte 1940 „an die Vernunft auch in England“, den Krieg gegen Deutschland unverzüglich (und zu dessen Konditionen) zu beenden.<ref>Vgl. Ian Kershaw: ''Hitler. 1936–1945''. Stuttgart 2000, S. 411. Text der Reichstagsrede Hitlers vom 19. Juli 1940 in Max Domarus: ''Der Reichstag und die Macht''. Würzburg 1968, S. 1540–1559.</ref> Trotz Großbritanniens ungünstiger Lage lehnte Churchill jede Verständigung mit Hitler ab.<ref>Innerhalb einer Stunde wurde über die [[British Broadcasting Corporation|BBC]] die kategorische Zurückweisung des Friedensangebots durch Großbritannien bekanntgegeben. Die Reaktion in Hitlers Umgebung war von Enttäuschung geprägt. Vgl. Ian Kershaw: ''Hitler. 1936–1945''. Stuttgart 2000, S. 411.</ref>
 
Die [[Luftschlacht um England]] (10. Juli bis 31. Oktober 1940) endete als militärisches Patt, war aber eine politische und strategische Niederlage für Hitler, dem es zum ersten Mal nicht gelungen war, einem Land seinen Willen aufzuzwingen.<ref>Vgl. Alexander Lüdeke: ''Der Zweite Weltkrieg. Ursachen, Ausbruch, Verlauf, Folgen.'' Berlin 2007, ISBN 978-1-4054-8585-2, S. 69.</ref> Aufgrund der fehlenden Luftherrschaft und der Tatsache, dass Großbritannien zu diesem Zeitpunkt keine akute Bedrohung darstellte, ließ Hitler im Frühjahr 1941 die Planungen für das „[[Unternehmen Seelöwe]]“, die Invasion Englands, abbrechen. Er wandte sich nun seinem eigentlichen Ziel zu, der Expansion nach Osten. Bereits im Juli 1940 hatte er mit [[Wilhelm Keitel]] und [[Alfred Jodl]] über die Notwendigkeit gesprochen, die Sowjetunion als letzte kontinentale Hoffnung Englands auszuschalten.<ref>Vgl. Gerhard L. Weinberg: [http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/1953_4.pdf ''Der deutsche Entschluß zum Angriff auf die Sowjetunion'']. In: ''[[Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte|VfZ]]'' 1, 1953, S. 301–318, hier S.&nbsp;310f. ([[PDF]], 4,6 MB). [[Franz Halder]] notierte bei einer Besprechung Hitlers mit den Generälen am 31. Juli 1940 Hitlers Haltung: „Entschluß: Im Zuge dieser Auseinandersetzung [mit England] muß Rußland erledigt werden. Frühjahr 41.“ Ebenda, S. 313.</ref>
 
Zunächst kam die Wehrmacht im Frühjahr 1941 im [[Balkanfeldzug (1941)|Balkankrieg]] Mussolinis Italien zu Hilfe, dessen Angriff auf [[Griechenland]] gescheitert war. Die Eroberung des Balkans sollte aber auch der Sicherung der deutschen Südflanke für den geplanten Überfall auf die [[Sowjetunion]] dienen.
 
Der Angriff erfolgte unter dem Decknamen „[[Unternehmen Barbarossa]]“ – erneut ohne Kriegserklärung – am 22. Juni 1941. Ein großes Täuschungsunternehmen, das von Norwegen und von der französischen Küste aus organisiert wurde, sollte die Absicht einer Landung in England im Juni 1941 vortäuschen und damit die Aufmerksamkeit vom Osten ablenken.<ref>Vgl. Aussage von Generalfeldmarschall Paulus in den Hauptverhandlungen des Nürnberger Prozesses, [http://www.zeno.org/Geschichte/M/Der+Nürnberger+Prozeß/Hauptverhandlungen/Sechsundfünfzigster+Tag.+Montag,+11.+Februar+1946/Nachmittagssitzung Nachmittagssitzung am Montag, dem 11. Februar 1946 (56. Tag)]. Veröffentlicht in: ''Der Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Gerichtshof Nürnberg''. Nürnberg 1947, Bd. 7, S. 283–310.</ref> Die nationalsozialistische Propaganda verklärte den Krieg als Kampf von [[Antikommunismus]], Antibolschewismus und „[[Abendland|abendländischer]] Kultur“ gegen „asiatische Barbarei“ und „[[Jüdischer Bolschewismus|jüdischen Bolschewismus]]“. Tatsächlich handelte es sich – auch nach Hitlers persönlichem Verständnis – von Anfang an um einen Raub- und Vernichtungskrieg. Er diente alleine dem Ziel, „[[Lebensraum]]“ für das „arische [[Herrenrasse#Nationalsozialistische Rassenideologie|Herrenvolk]]“ zu erobern und die Bevölkerung der eroberten Gebiete auf den Status von Sklaven herabzudrücken oder sie wie die Juden zu vernichten. Schon in ''Mein Kampf'' hatte Hitler das ''„Ende der Judenherrschaft“'' in Russland mit der Zerstörung der Sowjetunion gleichgesetzt.
 
Nach einer Reihe von Erfolgen der Wehrmacht blieb ihr Angriff im Dezember 1941 kurz vor Moskau stecken. Am 7. Dezember griff Deutschlands Verbündeter Japan den amerikanischen Flottenstützpunkt [[Angriff auf Pearl Harbor|Pearl Harbor]] auf Hawaii an und zog damit die Vereinigten Staaten in den Konflikt, denen Hitler am 11. Dezember 1941 in einer Reichstagsrede den Krieg erklärte,<ref>Text der Reichstagsrede Hitlers vom 11. Dezember 1941 in Max Domarus: ''Der Reichstag und die Macht''. Würzburg 1968, S. 1794–2111.</ref> obwohl er aufgrund des [[Dreimächtepakt]]es dazu nicht verpflichtet war. Hitler meinte, seine Erklärung sei bloß eine förmliche Bestätigung dessen, was aufgrund des [[Leih- und Pachtgesetz]]es zugunsten Großbritanniens und der UdSSR bereits Realität wäre.<ref>Vgl. Ian Kershaw: ''Hitler. 1936–1945.'' Stuttgart 2000, S. 598f.</ref> Prestige und Propaganda waren ihm bei der Kriegserklärung sehr wichtige Faktoren.<ref>„‚Eine Großmacht läßt sich nicht den Krieg erklären, sie erklärt ihn selbst‘, sagte Ribbentrop, der damit zweifellos Hitlers Ansichten wiedergab, zu Staatssekretär [[Ernst von Weizsäcker]]“. Ian Kershaw: ''Hitler. 1936–1945.'' Stuttgart 2000, S. 599.</ref> Am 19. Dezember 1941, auf dem Höhepunkt der [[Schlacht um Moskau|Winterkrise]] vor Moskau, übernahm Hitler selbst den Oberbefehl über das [[Heer]] vom bisherigen Oberbefehlshaber, dem gesundheitlich angeschlagenen [[Walther von Brauchitsch]]. „Das bißchen Operationsführung kann jeder machen“, meinte er.<ref>Ian Kershaw: ''Hitler. 1936-1945.'' Stuttgart 2000, S. 607, Anm. 372.</ref> Nachdem die Wehrmacht 1942 im Südabschnitt der Ostfront noch einmal in die Offensive gegangen war, um sowohl Stalingrad an der Wolga als auch die Ölfelder bei [[Baku]] zu erobern, erlitt sie zu Jahresbeginn 1943 in der [[Schlacht von Stalingrad]] ihre bis dahin verlustreichste Niederlage, die allgemein als Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs angesehen wird. Verantwortlich für diese schwere Niederlage war Hitler selbst, da er der 6. Armee den Rückzug aus Stalingrad verboten hatte, so lange dies noch operativ möglich gewesen war, ohne die [[Heeresgruppe A]], die bis zum [[Kaukasus]] vorgestoßen war, zu gefährden.
 
[[Bild:Hitler Visit.gif|thumb|<small>Entgegen der weitläufigen Meinung schien Hitler doch bombardierte Städte (hier 1944) zu inspizieren.</small>]]
Im gleichen Jahr erlangten die alliierten Bomberverbände die Lufthoheit über dem Deutschen Reich. Im [[Luftkrieg]] versanken mit der Zeit viele deutsche Städte in Schutt und Asche. Ein Grund dafür war, dass die deutsche Luftfahrtindustrie auf Befehl Hitlers weiter schwere Bomber baute, statt leichter Jagdflugzeuge, die die Angriffe auf die deutschen Städte hätten abwehren oder mindern können.
 
Am 6. Juni 1944 eröffneten die Westalliierten mit der [[Operation Overlord|Invasion in der Normandie]] eine zweite Front im Westen. Auch sie wurde begünstigt durch schwere strategische Fehlentscheidungen Hitlers, der zwar zunächst entgegen der Ansicht der militärischen Führung davon ausging, dass die Normandie das Invasionsgebiet sein werde, sich jedoch von seinem Stab wieder davon abbringen ließ. Noch eine Woche nach Invasionsbeginn war er daher der Meinung, die Invasion in der Normandie sei ein Täuschungsmanöver. Er verbot, Truppen von anderen Küstenabschnitten abzuziehen,<ref>Vgl. Alexander Lüdeke: ''Der Zweite Weltkrieg. Ursachen, Ausbruch, Verlauf, Folgen''. Berlin 2007, S. 199; sowie Joachim Fest: ''Hitler. Eine Biographie''. S. 962f.</ref> da außerdem eine Kriegslist der Alliierten ihm vorspiegelte, dass die eigentliche Invasion weiter nördlich, am [[Pas de Calais]], noch bevorstehe ([[Operation Fortitude]]). Trotz fortwährender Niederlagen, immenser Verluste der Zivilbevölkerung in vielen beteiligten Ländern, gewaltiger Zerstörungen, und obwohl Hitler selbst schon 1943 geäußert hatte, dass ein militärischer Sieg nicht mehr zu erringen sei,<ref>Vgl. „In Wahrheit haben weder Hitler noch Goebbels [nach Stalingrad] geglaubt, den Krieg noch siegreich beenden zu können.“ Dieter Salewski: ''Die Abwehr der Invasion als Schlüssel zum „Endsieg“?'' In: Rolf-Dieter Müller, Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): ''Die Wehrmacht. Mythos und Realität''. Oldenbourg, München 1999, ISBN 3-486-56383-1, S. 210–223, hier S. 211. Diese Einschätzung wird indirekt durch eine Aussage von [[Friedrich Paulus]] bestätigt: „Am 1. Juni 1942, gelegentlich einer Oberbefehlshaber-Besprechung im Bereich der Heeresgruppe Süd in Poltawa, erklärte Hitler: ‚Wenn ich das Öl von Maikop und Grosny nicht bekomme, dann muß ich diesen Krieg liquidieren.‘“ So die Aussage von Generalfeldmarschall Paulus in den Hauptverhandlungen des Nürnberger Prozesses, [http://www.zeno.org/Geschichte/M/Der+Nürnberger+Prozeß/Hauptverhandlungen/Sechsundfünfzigster+Tag.+Montag,+11.+Februar+1946/Nachmittagssitzung Nachmittagssitzung am Montag, dem 11. Februar 1946 (56. Tag)]. Veröffentlicht in: ''Der Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Gerichtshof Nürnberg''. Nürnberg 1947, Bd. 7, S. 283–310.</ref> ließ er den Krieg noch für zwei Jahre weiterführen. Sein persönliches Eingreifen in die Kriegsführung – etwa durch das Verbot, gefährdete Truppenteile frühzeitig zurückzuziehen – hatte massive Verluste auf Seiten der Wehrmacht zur Folge.
 
Erst als die Westalliierten an der [[Elbe]] standen und die Rote Armee im Stadtzentrum von Berlin und Hitler befürchten musste, für seine Verbrechen persönlich zur Verantwortung gezogen zu werden, entschloss er sich zum Selbstmord. Um seine Ideen zu verwirklichen, hatte Adolf Hitler einen Weltkrieg herbeigeführt, der insgesamt etwa 55 Millionen Menschen das Leben kostete, davon rund 20 Millionen allein in der Sowjetunion. Noch mehr Soldaten und Zivilisten wurden als Folge seiner Politik verwundet – viele mit dauerhaften Schäden bzw. Behinderungen – obdachlos, vertrieben, deportiert oder inhaftiert. Konsequenzen seiner Politik waren die Auflösung des Deutschen Reiches, die Verwüstung weiter Teile Europas, die 40 Jahre währende [[Hegemonie]] der Sowjetunion über Osteuropa und die Teilung Deutschlands und Europas in zwei sich feindlich gegenüberstehende Machtblöcke, die erst 1989/1990 überwunden wurde.
 
==== Hitlers Ende im Bunker ====
 
[[Bild:Stars_&_Stripes_&_Hitler_Dead2.jpg|thumb|Schlagzeile in ''Stars and Stripes'', der Zeitung der US-Streitkräfte, nach Hitlers Tod]]
 
Hitlers Gesundheitszustand verschlechterte sich im Laufe des Kriegs rapide. So litt er nach heute überwiegender Auffassung an der [[Parkinson-Krankheit|Parkinsonschen Krankheit]] im fortgeschrittenen Stadium und an zunehmender [[Demenz]]; er behielt aber weiterhin seine von vielen Zeitzeugen beobachtete Suggestionskraft. Am 19. März 1945 gab er den Befehl zur Zerstörung der Infrastruktur im Deutschen Reich beim Rückzug der Wehrmachtsverbände ([[Nerobefehl]]), welcher jedoch von Rüstungsminister [[Albert Speer|Speer]] nicht mehr in die Tat umgesetzt wurde. Dieser Befehl entsprach ganz seinem Denken in den Gegensätzen ''Sieg oder Vernichtung,'' denn für den Feind sollte nicht mehr übrig bleiben als „verbrannte Erde“. Die Zukunft gehörte seiner Meinung nach dem Ostvolk, welches sich als das Stärkere erwiesen habe, während die Deutschen ihre Existenzberechtigung mit der Niederlage verwirkt hätten.
 
Am 22. April 1945 erlitt Hitler bei der täglichen Lagebesprechung im [[Führerbunker]] unter der [[Reichskanzlei]] in Berlin einen Nervenzusammenbruch, als er erfuhr, dass der von ihm befohlene Entsatzangriff der Armeegruppe Steiner gar nicht stattgefunden hatte (vgl. [[Schlacht um Berlin]]). SS-Obergruppenführer [[Felix Steiner|Steiner]] hatte diesen Angriff angesichts des unmöglichen Kräfteverhältnisses als undurchführbar bezeichnet und den Befehl glattweg verweigert. Hitler äußerte, dass jetzt alles verloren sei und alle ihn verraten hätten, auch die SS. Er entließ Teile seines Stabes und weigerte sich, trotz Bitten von [[Martin Bormann|Bormann]], [[Wilhelm Keitel|Keitel]] und [[Hermann Göring|Göring]], Berlin zu verlassen. Er beauftragte seinen Chefadjutanten, SS-Obergruppenführer [[Julius Schaub]], alle Papiere und Dokumente aus seinem Privattresor zu verbrennen und das Gleiche auch in München und auf dem [[Obersalzberg|Berghof]] zu tun.<ref>Vgl. Ian Kershaw: ''Hitler. 1936–1945.'' Stuttgart 2000, ISBN 3-421-05132-1, S. 1036. Im Artikel [[Julius Schaub]] heißt es dazu genauer: „Zu diesem Zweck suchte Schaub Hitlers Privatwohnung am Münchener Prinzregenten-Platz sowie sein Haus auf dem Obersalzberg auf und verbrannte alle greifbaren Dokumente aus Hitlers Privattresoren.“</ref>
 
Im Verlaufe der nächsten Tage war das beherrschende Thema im Bunker, wie weit die Russen schon vorgedrungen seien und welches die sicherste Methode zum Selbstmord sei. Hitler verteilte dabei wiederholt Giftampullen mit [[Zyankali]] bzw. [[Blausäure]] an seine engste Umgebung. Nachdem er am 29. April um 4:00 Uhr sein [[Politisches Testament von Adolf Hitler|politisches Testament]] und ein neues privates Testament unterzeichnet hatte, heiratete er am selben Tag seine langjährige Lebensgefährtin [[Eva Braun]]. Am Tag darauf begingen beide gegen 15:30 Uhr Selbstmord, indem sie eine Giftampulle zerbiss und er sich in die rechte [[Schläfe]] schoss. Die Leichen wurden von Martin Bormann, Hitlers Kammerdiener [[Heinz Linge]], Hitlers SS-[[Adjutant]]en [[Otto Günsche]] und einigen Leibwächtern aus dem Führerbegleitkommando im Garten der Reichskanzlei – gemäß Hitlers letzten Verfügungen – verbrannt und die verkohlten Überreste in einem Granattrichter beigesetzt. Durch Entscheidung des Amtsgerichts [[Berchtesgaden]] vom 25. Oktober 1956 (II 48/52) ist der Tod „auf den 30. April 1945, 15 Uhr 30 Minuten“ festgestellt worden.
 
Die Überreste Hitlers und seiner Frau wurden in den ersten Maitagen von sowjetischen Beauftragten ausgegraben und anhand von Röntgenbildern und Zahnschemata identifiziert. Die UdSSR hielt die Leichenfunde aus politischen Gründen jahrzehntelang geheim. Nach Ende des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] wurde bekannt, dass die Überreste Hitlers und Eva Brauns auf dem Gelände einer sowjetischen Kaserne bei [[Magdeburg]] vergraben waren und erst 1970 auf Anweisung von [[KGB]]-Chef [[Juri Wladimirowitsch Andropow|Andropow]] vollständig verbrannt und die Asche in einen Fluss verstreut worden waren. Bevor dies bekannt wurde, hatte es immer wieder [[Verschwörungstheorie]]n über den Verbleib Hitlers gegeben.
 
== Widerstand gegen Hitler ==
 
=== Widerstandsgruppen ===
 
Organisierten [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus]] gab es von sehr verschiedenen Seiten: Die [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]] oder die (auch) von ihr beeinflusste [[Rote Kapelle]] versuchten seit 1933, zusammen mit Teilen der SPD den Widerstand gegen Hitler im Untergrund voranzutreiben. Aber seit 1936 hatte die [[Geheime Staatspolizei|Gestapo]] fast alle Widerständler entdeckt oder so sehr eingeschüchtert, dass es kaum noch offenen Widerspruch gab. Das änderte sich erst wieder, als immer deutlicher wurde, dass Hitlers Politik auf einen neuen Krieg hinauslaufen würde. Nun organisierten sich auch konservative und militärische Gruppen, um über einen Regimewechsel nachzudenken, etwa der [[Goerdeler-Kreis]] und der [[Kreisauer Kreis]].<ref>Hans Mommsen: ''Bürgerlicher (nationalkonservativer) Widerstand''. In: Wolfgang Benz/Walter H. Pehle (Hrsg.): ''Lexikon des deutschen Widerstandes''. S. Fischer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-10-005702-3, S. 55–67; vgl. darin ebenfalls Hermann Graml: ''Militärischer Widerstand''. S. 83–97.</ref> Obwohl mit den konservativen Widerstandsgruppen verknüpft, beschränkte sich der organisierte Widerstand aus dem kirchlichen Bereich weitgehend auf Protesterklärungen zur Verteidigung der Stellung der Kirchen und ihrer Lehre (z. B. die [[Bekennende Kirche]]). Ab 1936 wandten sich solche Äußerungen auch gegen NS-Terrormaßnahmen, aber kaum gegen Staat und ''Führer'' selbst.<ref>Günther van Norden: ''Widersetzlichkeit von Kirchen und Christen''. In: Wolfgang Benz/Walter H. Pehle (Hrsg.): ''Lexikon des deutschen Widerstandes''. S. Fischer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-10-005702-3, S. 68–82.</ref>
 
Bei dem am gründlichsten vorbereiteten und aussichtsreichsten Umsturzversuch von Militärs und Beamten im [[Auswärtiges Amt|Auswärtigen Amt]] ([[Ludwig Beck (Offizier)|Beck]], [[Walther von Brauchitsch|Brauchitsch]], [[Hans von Dohnanyi|Dohnanyi]], [[Franz Halder|Halder]], [[Erich Kordt|Kordt]], [[Hans Oster|Oster]], [[Erwin von Witzleben|Witzleben]] und andere), der sogenannten [[Septemberverschwörung 1938|Septemberverschwörung]], sollte Hauptmann [[Friedrich Wilhelm Heinz|Heinz]] am 28. September 1938, auf dem Höhepunkt der [[Sudetenkrise]], mit einem Stoßtrupp in die Reichskanzlei eindringen und Hitler in einem Handgemenge erschießen. Da kam die Nachricht, dass Hitler auf Zureden Mussolinis in buchstäblich letzter Minute eingelenkt und der [[Münchener Konferenz]] zur Regelung der Sudetenfrage zugestimmt hatte. Das Staatsstreichunternehmen war gescheitert, bevor es begonnen hatte.<ref>Vgl. Joachim Fest: ''Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli.'' Berlin 1994, ISBN 3-88680-539-5, S. 100ff.</ref>
 
Auch abseits politischer Organisationen betätigten sich Bürger im Widerstand, so zum Beispiel die als [[Weiße Rose]] bekannte Gruppe um die [[Geschwister Scholl]] und ihren Mentor [[Kurt Huber]], die in München versuchte, Bevölkerung und Kommilitonen mit Parolen an Mauern der Universität und mit Flugblättern aufzurütteln. Am 18. Februar 1943 wurden Hans und Sophie Scholl in der Münchener Universität vom Hausmeister beim Auslegen von Flugblättern entdeckt und an die Gestapo verraten. Die Geschwister und ihre Gesinnungsgenossen von der [[Weiße Rose|Weißen Rose]] wurden in einem kurzen Scheinprozess vor dem berüchtigten [[Volksgerichtshof]] unter dem Vorsitz [[Roland Freisler]]s vier Tage später zum Tode verurteilt und noch am selben Tag hingerichtet.
 
=== Attentate ===
 
[[Bild:Georg Elser.jpg|thumb|Hitler-Attentäter Georg Elser auf einer deutschen Briefmarke, 2003]]
[[Bild:Graf Stauffenberg.jpg|thumb|Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf einer bundesdeutschen Briefmarke, 1964]]
 
Nach [[Will Berthold]] wurden gegen Hitler 42 Attentate geplant oder durchgeführt.<ref>Will Berthold: ''Die 42 Attentate auf Adolf Hitler.'' Blanvalet, München 1981.</ref> Zum Teil waren es unwahrscheinliche Zufälle, die sein Leben retteten. Dies bestärkte ihn in seinem Glauben, von einer von ihm so genannten ''Vorsehung'' auserwählt zu sein. Ab März 1933 gab es fast wöchentlich Attentatsdrohungen, vor allem von Kommunisten und Sozialdemokraten. Nach der als ''[[Röhm-Putsch]]'' bezeichneten Ausschaltung der SA befürchtete man Anschläge von [[Otto Strasser]]s nationalsozialistischer Oppositionsgruppe [[Schwarze Front]], aus deren Planungen zumindest ein Attentatsversuch im Dezember 1936 hervorging.
 
Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs konkretisierten sich auch die Pläne anderer Gruppen. Der Legationsrat im Auswärtigen Amt [[Erich Kordt]] sollte Hitler mit Sprengstoff beseitigen, um einen Putsch zur Verhinderung des Kriegs gegen die Westmächte auszulösen. Dieses zweite im Auswärtigen Amt geplante Attentat scheiterte an der Sprengstoffbeschaffung und dem Ausbleiben der erhofften britischen Unterstützung des Putsches. Im November 1939 versuchte der Schweizer Theologiestudent [[Maurice Bavaud]] mehrfach, Hitler zu erschießen, scheiterte jedoch, da er nicht an diesen herankam. Am 8. November, am Tag vor Bavauds erstem gescheiterten Versuch, war ein von dem Handwerker [[Georg Elser]] im Münchener Bürgerbräukeller angebrachter Sprengsatz explodiert, wenige Minuten nachdem Hitler, der aus Termingründen gegen seine Gewohnheit nur kurz geredet hatte, den Raum verlassen hatte. Elser, beim illegalen Grenzübertritt in die Schweiz von deutscher Grenzpolizei verhaftet, wurde als ''Sonderhäftling des Führers'' im [[KZ Dachau]] festgehalten und dort am 9. April 1945 auf persönlichen Befehl Hitlers ermordet. Nach Elsers Anschlag wurden die Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz Hitlers verschärft.
 
Der militärische Widerstand<ref>Hermann Graml: ''Militärischer Widerstand''. In: Wolfgang Benz/Walter H. Pehle (Hrsg.): ''Lexikon des deutschen Widerstandes''. S. Fischer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-10-005702-3, S. 83–97.</ref> versuchte mehrmals, besonders nach Beginn des [[Krieg gegen die Sowjetunion 1941–1945|Russlandfeldzugs]], Hitler zu töten: Die Bombe, die [[Henning von Tresckow]], Generalstabsoffizier der [[Heeresgruppe Mitte]] und zunächst Zentrum dieser Widerstandsgruppe, am 13. März 1943 in Hitlers Flugzeug schmuggelte, zündete nicht.<ref>Christian Graf von Krockow: ''Eine Frage der Ehre. Stauffenberg und das Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944''. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-61494-4, S. 101.</ref> Acht Tage später scheiterte ein im Umkreis Tresckows geplantes Attentat, bei dem sich [[Rudolph-Christoph Freiherr von Gersdorff]], ebenfalls Offizier der Heeresgruppe, bei einer Ausstellung im Berliner Zeughaus mit Hitler zusammen in die Luft sprengen wollte, daran, dass Hitler die Ausstellung schon nach wenigen Minuten wieder verließ. Das [[Attentat vom 20. Juli 1944]], der bekannteste Versuch dieser weit verknüpften [[Persönlichkeiten des 20. Juli 1944|Verschwörergruppe]], war als Bombenattentat im [[Führerhauptquartier]] [[Wolfsschanze]] geplant. Hitler erlitt jedoch nur leichte Verletzungen, während drei Militärs und der Stenograph ihren schweren Verletzungen erlagen. [[Claus Schenk Graf von Stauffenberg]], der die Bombe abgelegt und einen Staatsstreich zur Beendigung des Krieges vorbereitet hatte, wurde noch am selben Tag in Berlin zusammen mit drei Mitstreitern nach rechtswidrigem Verfahren erschossen.<ref>Vgl. Joachim Fest: ''Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli''. Berlin 1994, S. 279f.</ref> Rund 200 Mitverschwörer wurden in den folgenden Wochen vom [[Volksgerichtshof]] zum Tode verurteilt und im [[Gedenkstätte Plötzensee|Gefängnis Berlin-Plötzensee]] hingerichtet.
 
Die britische Zeitung ''Times'' berichtete im Januar 2007 über ein weiteres geplantes Attentat. Zuvor hatte der britische Geheimdienst [[Security Service|MI5]] alte Dokumente freigegeben. Daraus gehe hervor, der britische Doppelagent [[Eddie Chapman]] habe 1944 dem MI5 angeboten, Hitler bei einer Veranstaltung mit einer Bombe zu töten und sein eigenes Leben dabei zu riskieren. Der britische Geheimdienst habe Chapman davon abgehalten. Chapman wurde in das Deutsche Reich geschickt. Er erhielt von Geheimdienstchef Oberst Tommy Robertson die ausdrückliche Weisung „keinerlei wilde Unternehmungen zu starten“.<ref>[[Handelsblatt]]: [http://www.handelsblatt.com/news/Politik/International/_pv/_p/200051/_t/ft/_b/1202240/default.aspx/london-lehnte-anschlag-auf-hitler-ab.html ''London lehnte Anschlag auf Hitler ab''], 10. Januar 2007. Vgl. [[Focus]]: [http://www.focus.de/politik/deutschland/1944_nid_42352.html ''1944: Briten verhinderten Attentat auf Hitler''], 9. Januar 2007.</ref>
 
== Filme über Hitler ==
 
=== Spiel- und Dokumentarfilme zu biographischen Themen ===
 
* 1955: ''[[Der letzte Akt]]'' mit [[Albin Skoda]]
* 1973: ''[[Hitler: Die letzten 10 Tage]]'' mit [[Alec Guinness]]
* 1977: ''[[Hitler – Eine Karriere]],'' biografischer Dokumentarfilm von [[Joachim Fest]]
* 1978: ''[[Hitler – ein Film aus Deutschland]]'' mit [[Heinz Schubert]], avantgardistischer Vierteiler von [[Hans-Jürgen Syberberg]]<ref>[http://www.imdb.com/title/tt0076147/ ''Hitler – ein Film aus Deutschland''] in der [[Internet Movie Database]].</ref>
* 1981: ''[[Der Bunker (1981)|Der Bunker]]'' mit [[Anthony Hopkins]]
* 1982: ''[[Inside The Third Reich]]'' mit [[Derek Jacobi]]
* 2003: ''[[Hitler – Der Aufstieg des Bösen]]'' mit [[Robert Carlyle]]
* 2004: ''[[Der Untergang]]'' mit [[Bruno Ganz]]
* 2004: ''[[Stauffenberg (Film)|Stauffenberg]]'' mit [[Udo Schenk]]
* 2005: ''[[Der Bunker – Hitlers Ende]],'' TV-Dokumentation von [[Jörg Müllner]]
* 2005: ''[[Speer und Er]]'' mit [[Tobias Moretti]]
* 2005: ''Hitler – Eine Bilanz,'' TV-Dokumentation in sechs Teilen von [[Guido Knopp]]
* 2005: ''[[Die Nichte – Hitlers verbotene Liebe]]'' mit [[Ken Stott]]
* 2007: ''Hitler und Mussolini – Eine brutale Freundschaft,'' Dokumentarfilm von Ullrich H. Kasten
* 2008: ''[[Walküre (Film)|Walküre]]'' mit [[David Bamber]]
 
=== Parodien ===
 
* 1940: ''[[Der große Diktator]]'' von und mit [[Charlie Chaplin]] als Adenoid Hynkel setzt sich satirisch mit der Person und dem Charakter Adolf Hitlers und mit dem Kriegsgeschehen auseinander.
* 1942: ''[[Sein oder Nichtsein (1942)|Sein oder Nichtsein]]'' von [[Ernst Lubitsch]] nach dem Stück ''[[Noch ist Polen nicht verloren (Theaterstück)|Noch ist Polen nicht verloren]]'' von [[Melchior Lengyel]].
* 1968: ''[[Frühling für Hitler]]'' von [[Mel Brooks]] präsentiert mit brachial-derbem Humor eine Musik-Revue mit tanzenden Nazis.
* 1970: ''Mr. Hilter and the North Minehead by-election'', ein [[Sketch]] der britischen Komikergruppe [[Monty Python]].
* 1983: Mel Brooks trat in dem von ihm produzierten [[Sein oder Nichtsein (1983)|Remake von ''Sein oder Nichtsein'']] selbst als Hitler mit dem ''Hitler Rap'' auf.
* 1989: ''100 Jahre Adolf Hitler – Die letzte Stunde im Führerbunker'' von [[Christoph Schlingensief]].
* 2004: ''[[Der Wixxer]]'' zeigt [[Christoph Maria Herbst]] als Butler Alfons Hatler, der im Aussehen und Auftreten an Adolf Hitler angelehnt ist.
* 2006: ''[[Adolf, die Nazi-Sau|Adolf: Ich hock’ in meinem Bonker]]'', Musik-Videoclip von [[Felix Gönnert]] als DVD-Beilage zum Buch ''Adolf – Der Bonker. Eine Tragikomödie in drei Akten'' von [[Walter Moers]]; Hitlers Stimme gesungen von [[Thomas Pigor]].
* 2007: ''[[Switch Reloaded|Obersalzberg]]'' – Stromberg-Parodie, gespielt von [[Michael Kessler]].
* 2007: ''[[Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler]]'' unter der Regie von [[Dani Levy]] präsentiert [[Helge Schneider]] als Hitler.
* 2007: ''[[Neues vom Wixxer]]'': Erneut tritt Christoph Maria Herbst in der Rolle des mittlerweile zum Führer einer psychiatrischen Klinik aufgestiegenen Dr. Alfons Hatler auf.
 
== Trivia ==
 
=== Hitlers Bedienstete ===
 
* Chefadjutant [[Julius Schaub]]
* Chefpilot/Flugstaffelführer [[Hans Baur (Pilot)|Hans Baur]]
* Kammerdiener [[Heinz Linge]]
* Leibwächter/Telefonist [[Rochus Misch]]
* Persönlicher Adjutant [[Otto Günsche]]
* Privatsekretärinnen [[Traudl Junge]], [[Gerda Christian]], [[Christa Schroeder (Sekretärin)|Christa Schroeder]] und Johanna Wolf
* ''Leibfotograph'' [[Heinrich Hoffmann (Fotograf)|Heinrich Hoffmann]] (1885–1957)
 
=== Hitler und der Vegetarismus ===
 
Hitler verstand sich selbst als [[Vegetarier]], und die meisten Biographen stimmen darin überein, dass er sich seit 1930 zumindest überwiegend vegetarisch ernährte.<ref>[[Die Zeit]]: [http://www.zeit.de/2001/17/200117_stimmts.xml ''Fleischloser Führer. Adolf Hitler war Vegetarier. Stimmt’s?''] Nr. 17/2001.</ref> Als junger Mann kam er durch seine Verehrung [[Richard Wagner]]s, der sich aus Achtung gegenüber den Tieren für eine fleischlose Ernährung aussprach, mit den Ideen des Vegetarismus in Berührung.<ref>Colin Spencer: ''Vegetarianism. A History.'' S. 283–284.</ref> Ob sich Hitler jedoch für längere Zeit konsequent vegetarisch ernährte, ist zweifelhaft.
 
Viele Befürworter der vegetarischen Lebensweise bestreiten überhaupt Hitlers Vegetarismus und sehen darin einen nur zu Propagandazwecken erschaffenen Mythos, der vor allem durch Goebbels aufgebaut wurde. Zusammen mit weiteren [[Askese|asketischen]] Zügen, wie die angebliche [[Keuschheit|sexuelle Enthaltsamkeit]] und Alkohol-[[Abstinenz]], sollte Hitler zu einem entrückten, höheren Menschen stilisiert werden, der sich vollständig in den Dienst seines Volkes stelle. Allerdings beschreibt Goebbels auch in seinen privaten Tagebüchern Hitler als überzeugten Vegetarier, der das Thema oft in den Tischgesprächen aufgreift. Autoren, die Hitlers Vegetarismus bestreiten, argumentieren, dass dieser seinen Fleischkonsum lediglich zeitweise reduziert habe, weil er glaubte, dadurch seine ständigen Magenschmerzen einzudämmen. Zu seinen Leibspeisen hätten etwa Weißwürste, Leberknödel sowie Wild und Geflügel in verschiedensten Variationen gezählt.<ref>Vgl. Charles Patterson: ''„Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka“. Über die Ursprünge des industrialisierten Tötens''. Frankfurt am Main 2004, S. 151–154, ISBN 3-86150-649-1. Patterson zitiert u.&nbsp;a. aus Robert Payne: ''The Life and Death of Adolf Hitler''. New York 1973, S. 346, sowie aus Fritz Redlich: ''Hitler. Diagnose des destruktiven Propheten''. Wien 2002, S. 92.</ref> Die vegetarische Ernährung war eines von Hitlers unpolitischen Lieblingsthemen. „Im Krieg, so Hitler [am 25. April 1942 zu Goebbels], könne man nicht viel unternehmen, um die Eßgewohnheiten entscheidend zu verändern. Aber er werde sich diesem Problem widmen, sobald der Kampf vorbei sei.“<ref>Ian Kershaw: ''Hitler. 1936–1945''. Stuttgart 2000, S.671.</ref>
 
Die zahlreichen vegetarischen Gemeinschaften im Deutschen Reich profitierten nicht von Hitlers Selbstdarstellung als Vegetarier: Zusammen mit anderen [[Lebensreform|lebensreformerischen]] Bewegungen verbot er noch 1933 sämtliche Organisationen und ließ ihre Vorstände verhaften.
 
=== Verschiedenes ===
 
* Hitler war zu Lebzeiten [[Ehrenbürger]] etlicher deutscher Städte. Trotz der Argumentation, dass die Ehrenbürgerschaft mit dem Tod ende, haben viele Städte Hitler diese nach seinem Tod explizit wieder entzogen, einige andere nicht (darunter z.&nbsp;B. [[Völklingen]]<ref>[[Kontraste]]: [http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_1252087.html ''Weltkulturerbe „Röchling-Völklingen“ – Bleibt ein Kriegsverbrecher der Namenspatron?''], Sendung vom 21. September 2000</ref>) oder erst sehr spät (wie z.&nbsp;B. [[Bad Doberan]]<ref>[[Spiegel Online]]: [http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,471522,00.html ''Hitler und Heiligendamm. Ende eines Ehrenbürgers''], 13. März 2007</ref> im April 2007).
* Mit [[Anophthalmus hitleri]] benannte der Käfersammler [[Oscar Scheibel]] 1937 einen kleinen, blinden, braunen [[Höhlentiere|Höhlenkäfer]], der mittlerweile vom Aussterben bedroht ist, nach Hitler.<ref>Vgl. ''Entomologische Blätter'' 33, 1937, S. 438-440.</ref>
* Im April 1934 wurde in der Umgebung von Bad Tölz der [[Heigelkopf]] in ''Hitlerberg'' umbenannt und ein zehn Meter hohes, 1200&nbsp;kg schweres Hakenkreuz aufgestellt.<ref>Siehe [http://www.braun-in-wolfratshausen.de/5.html Foto des Heigelkopf mit Hakenkreuz]</ref>
* Das [[TIME Magazine]] wählte Hitler 1938 zum ''[[Person of the Year|Mann des Jahres]].'' Die [[Intention]] dieses Titels war jedoch nicht, die entsprechende Person zu ehren, sondern herauszustellen, wer aus Sicht der Redaktion in einem bestimmten Jahr den größten Einfluss auf die Weltpolitik hatte. So ging der Titel 1939 und 1942 an [[Josef Stalin]].
* Hitler wurde von verschiedenen Forschungsinstituten mehrmals als der bekannteste Deutsche identifiziert<ref>[[die tageszeitung]]: [http://www.taz.de/pt/2004/06/11/a0178.1/text ''Hitler bekannt''], 11. Juni 2004</ref> und ist eine der weltweit bekanntesten Persönlichkeiten überhaupt.
* In die Zeit kurz vor Hitlers Ernennung zum Reichskanzler fiel die Verpflichtung des Opernsängers [[Paul Devrient]] als Stimmtrainer Hitlers. Devrient begleitete Hitler von April bis November 1932 auf dessen Propagandareisen und schulte dessen angegriffene Stimme. Diese vor der Öffentlichkeit geheim gehaltene Episode bot in der Nachkriegszeit Stoff zu mehreren Bühnen- und Filmparodien.<ref>Vgl. Werner Maser (Hrsg.): ''Paul Devrient. Mein Schüler Adolf Hitler. Das Tagebuch seines Lehrers.'' Universitas Verlag, Tübingen 2003, ISBN 3-8004-1450-3</ref>
* 1939 wurde Hitler von [[Erik Gottfrid Christian Brandt]] (1884–1955), einem Mitglied des [[Reichstag (Schweden)|Schwedischen Parlaments]], für den [[Friedensnobelpreis]] nominiert. Die Nominierung wurde jedoch bereits am 1. Februar 1939 zurückgezogen, der Preis wurde bis 1944 nicht mehr vergeben.<ref>''[http://nobelprize.org/nomination/peace/nomination.php?action=show&showid=2609 The Nomination Database for the Nobel Prize in Peace, 1901–1955]'' auf Nobelprize.org. Vgl. auch die [[Liste der Friedensnobelpreisträger#1931–1940|Liste der Friedensnobelpreisträger]] dieser Jahre.</ref>
* „Wolf“ war ein [[Pseudonym]] Hitlers, das er hauptsächlich in seiner privaten Korrespondenz in den 1920er Jahren verwendet hatte. Die Karikaturistengruppe „[[Kukryniksy]]“ stellte Hitler 1938 anlässlich des [[Münchner Abkommen]]s als Wolf dar, der die [[Tschechoslowakei]] verschlingt.<ref>[http://www.staratel.com/pictures/ruspaint/big/310-2.htm Abbildung] der Karikatur auf ''staratel.com''.</ref> [[Robert Ley]], der Leiter der [[Deutsche Arbeitsfront|Deutschen Arbeitsfront]], schlug 1938 vor, die neue Stadt, in der der [[KdF-Wagen]] gebaut werden sollte, nach Hitler „[[Wolfsburg]]“ zu benennen.<ref>Vgl. Joachim Fest: ''Hitler. Eine Biografie.'' Frankfurt a. M. 2002 (Neuauflage), ISBN 3-549-07172-8, S. 202.</ref> Hitler lehnte ab. Bis Kriegsende hieß der neue Ort provisorisch „[[Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben|Stadt des KdF-Wagens]]“. Erst Mitte 1945 verlieh ihr der Magistrat der Stadt mit Billigung der britischen Besatzungsbehörden den heutigen Namen. Allerdings gibt es im Stadtgebiet von alters her ein „Schloss Wolfsburg“, so dass der Besatzungsbehörde möglicherweise der Hitler-Bezug des Namens nicht bekannt war. Den Decknamen „[[Wolfsschanze]]“ für das bekannte [[Führerhauptquartier]] bei [[Rastenburg]] in Ostpreußen gab Adolf Hitler der Anlage selbst, als sie ab 1940 errichtet wurde.
 
== Schriften ==
 
* Adolf Hitler: ''[[Mein Kampf]]. Eine Abrechnung.'' F. Eher Nachfolger, München
** Band 1: 1925, XVI, 433 S.; 2. Auflage. 1926, XVI, 391 S.; 1932: ''Eine Abrechnung.'' XVIII, 406 S.
** Band 2: 1927, XI, 354 S.; 2. Auflage. 1932: ''Die nationalsozialistische Bewegung.'' XVI S., S. 409–781
* ''[[Hitlers Zweites Buch]]. Ein Dokument aus dem Jahr 1928''. Eingeleitet und kommentiert von Gerhard L. Weinberg, mit einem Geleitwort von [[Hans Rothfels]]. Hrsg. vom [[Institut für Zeitgeschichte]]. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1961, 227 S. (ein von Hitler verfasstes, unveröffentlicht gebliebenes Manuskript, das verschollen war, 1958 wiederentdeckt und 1961 publiziert wurde).
* ''[[Der Weg zum Wiederaufstieg]].'' Bruckmann, München 1927, 22 S. (Broschüre für Deutschlands führende Industrielle)
 
== Literatur ==
 
=== Bibliografien ===
 
* John Lukacs: ''Hitler. Geschichte und Geschichtsschreibung.'' Ullstein, Berlin 1999, ISBN 3-548-26560-X (Leitfaden durch die Hitler-Literatur)
 
=== Biografien ===
 
* [[Alan Bullock]]: ''Hitler. Eine Studie über Tyrannei.'' Droste, Düsseldorf 1953; vollständig überarbeitete Neuausgabe ebd. 1967; als Taschenbuch ebd. 1989, ISBN 3-7700-0915-0
* [[Joachim Fest]]: ''Hitler. Eine Biographie.'' Propyläen-Verlag, Berlin 1973, ISBN 3-549-07301-1; zuletzt Spiegel-Verlag, Hamburg 2007, ISBN 978-3-87763-031-0
* [[Hans Bernd Gisevius]]: ''Adolf Hitler: Versuch einer Deutung''. Rütten & Loening, München 1963; überarbeitete Ausgabe unter dem Titel ''Adolf Hitler. Eine Biographie. Versuch einer Deutung.'' Droemer-Knaur, München/Zürich 1967
* Walter Görlitz: ''Adolf Hitler''. Musterschmidt, Göttingen/Berlin/Frankfurt 1960; 2. durchgesehene Auflage ebd. 1971, ISBN 3-7881-0020-6
* [[Brigitte Hamann]]: ''Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators''. Piper, München/Zürich 1996, ISBN 3-492-03598-1
* [[Konrad Heiden]]: ''Adolf Hitler. Eine Biographie.'' Europa-Verlag, Zürich; Neuausgabe ebd. 2007, ISBN 978-3-905811-02-5
** Band 1: ''Das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit.'' 1936
** Band 2: ''Ein Mann gegen Europa.'' 1937
* [[Ian Kershaw]]: ''Hitler.'' Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München
** ''1889–1936.'' 1998, ISBN 3-42105-131-3
** ''1936–1945.'' 2000, ISBN 3-421-05132-1
* [[Werner Maser]]: ''Adolf Hitler. Legende, Mythos, Wirklichkeit.'' Bechtle, München/Esslingen 1971; zuletzt ebd. 2001, ISBN 3-7628-0521-0
* [[Rudolf Olden]]: ''Hitler.'' Querido-Verlag, Amsterdam 1935; Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 1984, ISBN 3-596-25185-0
* [[Kurt Pätzold]] & [[Manfred Weißbecker]]: ''Adolf Hitler. Eine politische Biographie.'' Militzke, Leipzig 1995, ISBN 3-86189-066-6
* [[John Toland (Historiker)|John Toland]]: ''Adolf Hitler.'' Lübbe, Bergisch Gladbach 1977, ISBN 3-7857-0207-8.
 
=== Deutungen und Einzelaspekte ===
 
* [[Carl Amery]]: ''Hitler als Vorläufer. Auschwitz – der Beginn des 21. Jahrhunderts?''. Luchterhand, München 1998 ISBN 3-630-87998-5.
* [[Götz Aly]]: ''Hitlers Volksstaat. Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus.'' S. Fischer, Frankfurt 2005, ISBN 3-10-000420-5; durchgesehene und erweiterte Ausgabe: Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2006, ISBN 978-3-596-15863-8
* [[Will Berthold]]: ''Die 42 Attentate auf Adolf Hitler.'' Blanvalet, München 1981, ISBN 3-7645-6716-3
* E. R. Carmin: ''Das schwarze Reich. Geheimgesellschaften und Politik im 20. Jahrhundert.'' Heyne, München 1997, ISBN 3-453-12588-6; erweiterte und aktualisierte Neuausgabe: Ullstein, Berlin 2006, ISBN 978-3-548-36916-7
* [[Henrik Eberle]] & Matthias Uhl: ''[[Das Buch Hitler]]. Geheimdossier des NKWD für Josef W. Stalin, zusammengestellt aufgrund der Verhörprotokolle des persönlichen Adjutanten Hitlers, Otto Günsche, und des Kammerdieners Heinz Linge, Moskau 1948/49.'' Lübbe, Bergisch Gladbach 2005, ISBN 3-785-72226-5
* Giorgio Fabre: ''Il contratto. Mussolini editore di Hitler.'' Dedalo, Bari 2004, ISBN 8822062744
* Philipp W. Fabry: ''Mutmaßungen über Hitler. Urteile von Zeitgenossen.'' Droste, Düsseldorf 1969; Athenäum-Verlag, Königstein 1979, 3-7610-7227-9
* [[Joachim Fest]]: ''Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli.'' Siedler, Berlin 1994, ISBN 3-88680-539-5.
* Robert Gellately: ''Backing Hitler. Consent and Coercion in Nazi Germany.'' Oxford University Press, 2001, ISBN 0-19-820560-0.
* Nicholas Goodrick-Clarke: ''Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus.'' [[Leopold Stocker Verlag]], Graz/Stuttgart 1997, ISBN 3-7020-0795-4
* [[Sebastian Haffner]]: ''[[Anmerkungen zu Hitler]].'' Kindler, München 1978, ISBN 3-463-00719-3; Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 1981, ISBN 3-59623-489-1
* [[Brigitte Hamann]]: ''Winifred Wagner oder Hitlers Bayreuth''. Piper, München/Zürich 2002, ISBN 3-492-04300-3
* Manfred Koch-Hillebrecht: ''Homo Hitler. Psychogramm des deutschen Diktators.'' Goldmann, München 1999, ISBN 3-442-75603-0
* [[Christian Graf von Krockow]]: ''Hitler und seine Deutschen.'' List, München 2001, ISBN 3-471-79415-8
* [[August Kubizek]]: ''Adolf Hitler mein Jugendfreund.'' Stocker, Graz/Göttingen 1953; ebd. 2002 ISBN 3-7020-0971-X
* Thomas Lau (Hrsg.): ''Österreichische Familien. Machthaber, Mimen und Magnaten.'' Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2006. ISBN 978-3-205-77543-0 (enthält ein Kapitel über die Familie Hitler)
* Bernhard Meyer: ''[http://www.luise-berlin.de/bms/bmstxt00/0009gese.htm Die letzten Tage des „Patienten A“. Zum Gesundheitszustand Hitlers].'' In: ''Berlinische Monatsschrift'', Heft 9/2000, S. 185–192
* [[Alice Miller]]: ''[[Am Anfang war Erziehung]].'' Suhrkamp, Frankfurt 1983, ISBN 3-518-37451-6
* [[Gudrun Pausewang]]: ''Adi: Jugend eines Diktators''. Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 1997, ISBN 3-47358-151-8
* [[Hans-Günter Richardi]]: ''Hitler und seine Hintermänner. Neue Fakten zur Frühgeschichte der NSDAP''. Süddeutscher Verlag, München 1991, ISBN 3-79916-508-8.
* Michael Rißmann: ''Hitlers Gott. Vorsehungsglaube und Sendungsbewußtsein des deutschen Diktators''. Pendo, Zürich/München 2001, ISBN 3-85842-421-8
* [[Éric-Emmanuel Schmitt]]: ''[[Adolf H. Zwei Leben]]'' (2008, frz. Original 2001), Klaus Laabs (Übersetzer), Verlag Ammann; 480 Seiten. ISBN 3-250-60107-1.
* Anna Maria Sigmund: ''Dämon, Diktator, Demagoge. Fragen und Antworten zu Adolf Hitler.'' dtv, München 2006, ISBN 978-3-423-24523-4
* [[Henry Ashby Turner|Henry Ashby Turner, Jr.]]: ''Hitlers Weg zur Macht. Der Januar 1933.'' Luchterhand, München 1997, ISBN 3-630-87988-8; Ullstein, Berlin 1999; ISBN 3-548-26547-2
* [[Gerhard Vinnai]]: ''Hitler. Scheitern und Vernichtungswut. Zur Genese des faschistischen Täters.'' Psychosozial-Verlag, Gießen 2004, ISBN 3-89806-341-0
* [[Georges van Vrekhem]]: ''Hitler and his God – The Background to the Hitler phenomenon''. Rupa & Co, New Delhi 2006, ISBN 81-2910-953-0
* [[Thomas Mann]]: ''[[Bruder Hitler]]''. Heyne Verlag (1989), ISBN 3-453-03385-X
* [[Gerd R. Ueberschär]], [[Winfried Vogel]], ''Dienen und Verdienen. Hitlers Geschenke an seine Eliten'', S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-10-086002-0
 
== Weblinks ==
 
{{Commons|Adolf Hitler}}
{{Wikiquote|Adolf Hitler}}
{{PND|118551655}}
{{LeMO|HitlerAdolf}}
* [http://www.shoa.de/content/view/73/85/ Biographie] auf [[Shoa.de]]
* [http://www.adel-genealogie.de/Hitler/is01/is01_080.htm Adolf Hitlers Stammbaum]
* [http://www.doellersheim.at/doellersheim/Das_Buch/Dollersheim/dollersheim.HTM Döllersheim und Adolf Hitler – wie aus Schicklgruber und Hiedler Hitler wurde]
* [http://kunst.gymszbad.de/nationalsozialismus/hitlerkunst/hitlerkunst.htm ''Hitler als Künstler''], Bildbeispiele
* [http://www.br-online.de/wissen-bildung/collegeradio/medien/geschichte/bierkeller/ ''Zwischen Bierkeller und Salon. Hitler im München vor 1933''], Dossier des [[CollegeRadio]]s
* [http://www.ns-archiv.de/personen/hitler/testament/politisches-testament.php ''Politisches Testament 1945''] im NS-Archiv
* [http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/-/id=660374/nid=660374/did=1637890/udxgxj/index.html ''Die totale Negation. Hitler und der deutsche Nihilismus''], Essay von Konstantin Sakkas, [[SWR2]], 1. Mai 2005
 
== Belege ==
 
<references />
 
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